Spätesten bis Ende des 21. Jahrhunderts wird der "Weiße Mann", der hier für die Ethnie steht, die in Europa ihren Ursprung hat und später auch in den USA als Einwanderer siedelte, nur noch eine Minderheit sein. Er hat die Industrielle Revolution eingeleitet und alle bisherigen technologischen Innovationen hervorgebracht, angefangen vom Buchdruck bis zu den digitalen Medien in der heutigen Zeit. Warum begann gerade hier die bedeutendste Entwicklungsepoche in der Evolutionsgeschichte der Menschheit?Wie wird sich die Welt im 21. Jahrhundert, dem "Entschlüsselungsjahrhundert", mit der Erforschung der Gene, des Gehirns, der Schaffung künstlicher Intellligenz und dem Zugang aller Menschen zum "Wissen der Welt", vor allem dem Internet, weiterentwickeln?Die Globalisierung macht allen Menschen Angst, weil es bisher keine Strukturen, keine globale gesetzliche Basis für einökonomisches und kulturelles Gleichgewicht gibt, in dem alle Menschen ihre Identität leben und bewahren können. Der "WeißeMann" muss, auch angesichts der demografischen Entwicklung, dieWeichen für die Zukunft stellen, um sein Überleben zu sichern.Manfred Pohl, ausgewiesener Historiker und Kulturexperte, analysiert und bietet Lösungen an, die er "Handlungsaufforderungen" nennt.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Steffen Hebestreit will Manfred Pohls Auslassungen über die Zukunft der Welt und insbesondere des "Weißen Mannes" nicht auf die Goldwaage legen, auch wenn er schon den Titel dieser "apokalyptischen Vision" geißelt. Unbekümmert greift Pohl, der sich vor allem auf neuere Forschungen in der Genetik und Neurologie stützt, wissenschaftliche Begriffe und Gebiete auf, um daraus das Ende der Vorherrschaft des "Weißen Mannes" zu prognostizieren. Dabei plädiert er für Arbeit auch im Alter und für mehr Mitspracherecht der Bürger bei politischen Entscheidungen, so Hebestreit, der vor allem weibliche Leser um "Nachsicht" angesichts der chauvinistischen Äußerungen Pohls bittet. Wenn er auch kaum wirklich überzeugenden Antworten zu bieten hat, so sind doch zumindest die Fragen, die der Autor aufwirft, zum Teil von Interesse, lobt der Rezensent sehr verhalten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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