Es ist eine sehr österreichische Geschichte: Richard Picker, Jahrgang 1933, war mit Begeisterung bei der Hitlerjugend und fand später seinen Halt in der katholischen Kirche. Lange Jahre arbeitete er als Priester und Religionspädagoge, der aber als kritischer Geist viele Konflikte mit seinen jeweiligen Vorgesetzten auszutragen hatte. Gerade in persönlichen Konfliktsituationen mangelte es oft an der Unterstützung durch die Kirche, woran Picker beinahe seelisch zerbrochen wäre. Hilfe fand er in der Psychotherapie. Nach seinem Austritt und seiner Heirat 1970 machte er selbst eine entsprechende Ausbildung und wurde zu einem der renommiertesten Therapeuten in Österreich. Es ist eine spannende Lebensgeschichte, die einen sehr persönlichen Einblick gibt in das Aufwachsen unter dem Hitlerregime, der Arbeits- und Wirkungsweise der römisch-katholischen Kirche und das Leben als Therapeut, der da ist, um anderen Hilfestellung zu bieten.