„Das Erbe der Äbtissin“ ist wieder eines der Bücher, auf dessen Erscheinen ich sehnsüchtig gewartet habe, weil mir der erste Teil „Das Geheimnis der Äbtissin“ sehr gut gefallen hatte. Und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Johanna Marie Jakob schafft es, historische Fakten mit einer tollen
Geschichte zu verweben, so dass dem Leser kaum auffällt, wo die Realität aufhört und die Fiktion…mehr„Das Erbe der Äbtissin“ ist wieder eines der Bücher, auf dessen Erscheinen ich sehnsüchtig gewartet habe, weil mir der erste Teil „Das Geheimnis der Äbtissin“ sehr gut gefallen hatte. Und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Johanna Marie Jakob schafft es, historische Fakten mit einer tollen Geschichte zu verweben, so dass dem Leser kaum auffällt, wo die Realität aufhört und die Fiktion beginnt.
Während es im ersten Buch um die Lebensgeschichte von Barbarossa und seiner Frau Beatrix ging, drehte sich die Handlung dieses Mal um deren Sohn Heinrich VI.
Bereits mit dem Cover wird deutlich, dass die Bücher zusammen gehören. Auf beiden ist eine (die gleiche?) Frau im Halbprofil abgebildet. Auf dem ersten Cover hält sie eine Kerze, auf dem zweiten eine Schriftrolle. Nur die Farbe des Hintergrundes unterscheidet sich.
Das Buch beginnt mit einer Karte des heiligen römischen Reiches zu der Zeit, in der die Handlung spielt. So kann man immer wieder nachschauen, wo sich die Protagonisten gerade befinden. Am Ende des gibt es ein praktisches Verzeichnis historisch belegter Persönlichkeiten. Außerdem werden die Kapitel jeweils mit einem passenden Zitat aus der Carmina Burana eingeleitet.
Judith ist eine abtrünnige Äbtissin die zusammen mit Silas, einem maurischen Arzt, mitten im Winter über die Alpen flieht, um König Heinrich bzw. seinen Vasallen zu entkommen. Eigentlich sollte sie das geheime Grab von Heinrichs Vater Barbarossa und Heinrichs Geheimnis hüten. Doch Judith und Silas haben das Glück der späten Liebe für sich entdeckt und wollen in Silas Heimat neu anfangen. Die Reise im Winter ist extrem gefährlich, denn zu den üblichen Gefahren kommt die Kälte. Als dann auch noch eine Lawine abgeht und sie verschüttet werden, sieht es nicht gut aus. Zum Glück rettet sie ein „weißes Mädchen“ - weiße Haare, weiße Haut und extrem helle Augen – Luna ist in jeder Hinsicht besonders. Da ihre Mutter im Sterben liegt, versprechen beide, sich um Luna zu kümmern.
Bald wird klar, dass Luna nicht nur eine große Begabung für Heilpflanzen hat, sondern die Menschen auch durch Handauflegen heilen kann.
So sehr sie sich auch vorsehen, Judith und Silas werden bald von Heinrichs Häschern erwischt und Lunas Begabung entdeckt. Diese Begabung muss Heinrich natürlich ausnutzen und so wird Luna so etwas wie sein Maskottchen. Sie hat jederzeit zu seiner Verfügung zu stehen und auch Judith und Silas sind durch sie an Heinrich gebunden.
Sie begleiten ihn auf seinen Feldzügen, zu seinen Krönungen als König von Sizilien und später als Kaiser. Erleben ihn zu seinen besten und schlechtesten Zeiten. Heinrich ist jähzornig, ungerecht, herrschsüchtig und grausam. Aber auch er hat Feinde und Neider und muss sich seine Stellung immer wieder erarbeiten. Dazu kommt, dass er relativ jung an Malaria (Sumpffieber) erkrankt und zeit seines kurzen Lebens dagegen ankämpfen muss. Außerdem wird seine Frau Konstanze von Sizilien sehr lange nicht schwanger, dabei braucht er dringend einen Thronfolger.
„Das Erbe der Äbtissin“ hat mich von Beginn an gefangen genommen. Es ist unheimlich spannend, fesselnd und sehr plastisch geschrieben. Ich hungere, friere und leide ab der ersten Zeile mit und konnte es zwischendurch kaum aus der Hand legen.
Besonders gefallen hat mir Lunas Entwicklung vom kleinen unschuldigen Mädchen zur selbstbestimmten jungen Frau. Denn ihre Gabe hat wie alles zwei Seiten, sie besitzt nicht nur positive, sondern auch negative Kräfte, aber letztere setzt sie bis auf einmal nie ein.
Mein Fazit: Tolles Buch, sehr spannend. Schöne Atmosphäre!