Das Erbe der Raunacht
Ich habe dieses Buch in der Leserunde bei Lovely Books mit Birgit Jaeckel lesen dürfen. „Das Erbe der Raunacht“ war mein erstes Buch von der Autorin. Ich war natürlich sehr gespannt. Es wird nicht mein letztes sein.
Birgit Jaeckel hat einen fesselnden Roman geschrieben,
kunstvoll gewebt und mit einer Sprache geschrieben, die sich sofort ins Herz ritzt und süchtig macht…mehrDas Erbe der Raunacht
Ich habe dieses Buch in der Leserunde bei Lovely Books mit Birgit Jaeckel lesen dürfen. „Das Erbe der Raunacht“ war mein erstes Buch von der Autorin. Ich war natürlich sehr gespannt. Es wird nicht mein letztes sein.
Birgit Jaeckel hat einen fesselnden Roman geschrieben, kunstvoll gewebt und mit einer Sprache geschrieben, die sich sofort ins Herz ritzt und süchtig macht – nach mehr Worten und Empathie für die Personen einfordert.
„Das Erbe der Raunacht“ ist ein Genre-Mix aus Sage, Fantasy, moderner Liebesgeschichte und auch ein atmosphärisch und sprachlich dichter, winterlichen Roman. Ich musste immer wieder an Umberto Ecos postmodernen Roman „Der Name der Rose“ denken. Birgit Jaeckel hat genauso ein Potential in ihrem Plot versteckt.
Worum geht es in „Das Erbe der Raunacht“?
Sophie lebt zurückgezogen den Bergen. Sie versteckt sich und ist sehr nervös. Auch ihr Hund ist angespannt, doch der Leser erfährt erst einmal nicht, warum.
Sophie ist Krankenschwester, und als ein entkräfteter Mann auftaucht, richtet sie ihm die Kate ein. Der breitschultrige Gast heißt Rupp. Während sie ihn füttert und pflegt erzählt er seine Geschichte. Es ist eine Erzählung aus alten Tagen, die Vita des Knecht Rupp(recht).
Sophie begleitet ihn in die Raunächte kurz nach der Reformation, wo eine Gruppe von Männern und eine Frau die Gegend unsicher machen. Rupp, der mit seinem Meister Nicolo als Nikolaus und Knecht Ruprecht auftritt, schließt sich dieser wilden Truppe an. Er will Freiheit, etwas Neues erleben, im Einklang mit der Natur sein.
Birgit Jaekel verbindet die verschiedenen Sagengestalten miteinander und haucht ihnen neues Leben ein. Perchta, Kinderfresser und Crampus treten auf. Doch die wilde Gemeinschaft wandert und tobt auf wackeligen Füssen. Rupp erkennt, wer zur Truppe gehört, und ist damit den Mächtigen zu gefährlich. Auch die zarte Liebe zwischen Perchta und Rupp ist den anderen ein Dorn im Auge. Diese Liebe retten Perchta und Rupp über die Jahrhunderte hinweg.
„Das Erbe der Raunacht“ ist ein Winterbuch mit einem eigenwilligen Zauber. Die Autorin verwebt die verschiedenen Traditionen und Überlieferungen zu einem prächtigen Teppich. Ich sehe diese Geschichte vor mir, wie die kostbaren Tapisserien von Königin Margrethe II, die man in Kopenhagen bewundern kann. Gewebte Geschichten, bilderhafte Zeitgeschichten.
Birgit Jaekel hat einen überraschenden und spannenden Plot geschaffen, ein Buch, dass nicht nur sprachlich, sondern auch von der Handlung den Leser sowohl verzaubert als auch herausfordert.
Ich will nicht spoilern. Aber das Ende ist genial – voller Überraschungen und endlich mal nicht etwas, was man sich sowieso hätte denken können.
Ich wünsche dieser Erzählung viele Leser.