Ein alter Mann stirbt einsam im Pflegeheim, ohne Testament und ohne Angehörige. Er hinterlässt einen zerknautschten alten Pfandschein und fünfzigtausend Pfund, eingenäht ins Futter seines Anzugs. Der vom Absturz bedrohte Erbenermittler Solomon Farthing wittert seine Chance, recherchiert den Familienstammbaum des Verstorbenen und stößt auf ein Geheimnis aus dem Jahr 1918. Damals, nicht lange vor dem Waffenstillstand, wurde ein kleiner Trupp Soldaten auf einem französischen Bauernhof zurückgelassen ...
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Der Autorin Mary Paulson-Ellis ist es ein Anliegen, sich mit ihren Büchern denen zu widmen, die ohne Nachkommen und Verwandte sterben, lernt Rezensentin Katharina Granzin: Um so einen Fall dreht sich auch ihr neuer Roman. Im Fokus steht Solomon Farthing, ein Detektiv, der sich auf solche Fälle spezialisiert hat und durch einen verstorbenen Mann auf einmal an seinen Großvater und dessen Pfandleihhaus erinnert wird, berichtet Granzin. Auf die Spuren dieses Godfrey Farthing begibt sich sein Enkel nun, kleine und kleinste Erinnerungsobjekte bieten dabei Verbindungen zwischen den zwei Erzählebenen an, die zwischen der Vergangenheit des Großvaters und der Gegenwart seines Nachkommen changieren und für die Rezensentin viele Lücken lassen, die ihr den Raum geben, selbst zu sinnieren. Dass Paulson-Ellis' "literarische Forensik" ihrer Fantasie ermöglicht, sich zu entfalten, ist für sie äußerst lobenswert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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