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Alles an Mr Chase ist ein wenig mittelmäßig: angefangen mit seinem Aussehen, sein Versicherungsjob, das Dorf, in dem er lebt und erst recht seine Wohnung. Und dann passiert ihm etwas, das man nur aus hochgespannten Wunschträumen kennt: Eine alte Lady, von deren Verwandtschaft er bisher kaum etwas wusste, verstirbt, und er erbt Ländereien, verpachtete und vermietete Häuser, Grundstücke in verschiedenen Grafschaften, einen großen Garten mit über fünfzig Pfauen und ein Tudor-Haus ohne Elektrizität, fließend Wasser und Heizung. Der Testamentsvollstrecker empfiehlt ihm, alles so schnell wie möglich…mehr

Produktbeschreibung
Alles an Mr Chase ist ein wenig mittelmäßig: angefangen mit seinem Aussehen, sein Versicherungsjob, das Dorf, in dem er lebt und erst recht seine Wohnung. Und dann passiert ihm etwas, das man nur aus hochgespannten Wunschträumen kennt: Eine alte Lady, von deren Verwandtschaft er bisher kaum etwas wusste, verstirbt, und er erbt Ländereien, verpachtete und vermietete Häuser, Grundstücke in verschiedenen Grafschaften, einen großen Garten mit über fünfzig Pfauen und ein Tudor-Haus ohne Elektrizität, fließend Wasser und Heizung. Der Testamentsvollstrecker empfiehlt ihm, alles so schnell wie möglich unter den Hammer zu bringen. Wie Mr Chase trotz der Verkaufsabsichten immer mehr dem Charme des alten Hauses erliegt und wie er begreift, dass dieses Haus zu ihm gehört, schildert Das Erbe ebenso spannend wie amüsant.
Autorenporträt
Vita Sackville-West (1892-1962) schrieb mit elf Jahren ihre erste Ballade. 1913 heiratete sie den Diplomaten Harold Nicholson, mit dem sie eine Zeit lang in Persien lebte. Zurück in England, kaufte das Paar Schloss Sissinghurst, dessen von beiden neu gestalteter Garten heute als einer der schönsten Englands gilt. Dass sowohl Vita als auch Harold offen gleichgeschlechtliche Beziehungen hatten, bedrohte ihre Ehe nicht. Mit Virginia Woolf verband Vita Sackville-West eine tiefe Freundschaft, zeitweise auch ein sexuelles Verhältnis. Vita Sackville-West schrieb mehr als fünfzig Romane und Biografien, von denen viele, obwohl sie tabuisierte Themen aufgriffen, zu Publikumserfolgen wurden.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Das englische Genre der "Big House Novels", die sich mit großen Herrenhäusern befassen, begegnet Rezensentin Tanya Lieske hier in einem über hundert Jahre alten Roman der Journalistin und Schriftstellerin Vita Sackville-West, die als Adelige auf einem  ebensolchen Landgut aufgewachsen ist wie ihr Protagonist Peregrinus Chase. Lieske freut sich, das etwas absurde englische Erbrecht kennenzulernen, das hier von einer modernen Autorin gekonnt ironisiert wird und zugleich ein Haus, das eine Vergangenheit und eine besondere Seele hat und irgendwann die "Züge einer begehrenswerten Frau" zugeschrieben bekommt. Der Roman ist zwar schmal, gibt die Kritikerin zu, aber dennoch gehaltvoll, er beschreibt den Übergang von der alten Aristokratie hin zur modernen kapitalistischen Gesellschaft in so ironisch-distanziertem wie bewegtem Ton, treffend übersetzt von Irmela Erckenbrecht, freut sie sich abschließend.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Aristokratin, Gartengestalterin, Schriftstellerin. Rebellisch. Leidenschaftlich: Vita Sackville-West.« Ruth Rach / Deutschlandfunk