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Während eines flirrenden Sommers in den Stockholmer Schären kommtes zu einer Romanze zwischen Lydia Stille und dem angehenden Lehrer Arvid Stjärnblom. Arvid befürchtet, nicht reif für eine Ehe zu sein, ganz abgesehen davon, dass er von seinem Gehalt noch keine Familie versorgen könnte, doch Lydia glaubt an ihn und ist bereit zu warten. Erst als es schon zu spät ist, fragt er Lydia, ob sie seine Geliebte werden will. Ihr fehlt der Mut zum Bruch mit den bürgerlichen Konventionen, und sie verlobt sich stattdessen mit einem Mann, der ihr finanzielle Sicherheit bieten kann. Zehn Jahre später, auch…mehr

Produktbeschreibung
Während eines flirrenden Sommers in den Stockholmer Schären kommtes zu einer Romanze zwischen Lydia Stille und dem angehenden Lehrer Arvid Stjärnblom. Arvid befürchtet, nicht reif für eine Ehe zu sein, ganz abgesehen davon, dass er von seinem Gehalt noch keine Familie versorgen könnte, doch Lydia glaubt an ihn und ist bereit zu warten. Erst als es schon zu spät ist, fragt er Lydia, ob sie seine Geliebte werden will. Ihr fehlt der Mut zum Bruch mit den bürgerlichen Konventionen, und sie verlobt sich stattdessen mit einem Mann, der ihr finanzielle Sicherheit bieten kann. Zehn Jahre später, auch Arvid hat längst eine Familie gegründet, begegnet ihm Lydia wieder.
Autorenporträt
Hjalmar Söderberg (1869 - 1941) wurde in eine Stockholmer Beamtenfamilie geboren und arbeitete als Journalist. Ab 1895 veröffentlichte er Romane und Erzählungen, deren pikanter moralischer Inhalt ihn zum Enfant terrible der Gesellschaft machte. Er übersetzte Heine und Maupassant ins Schwedische. Mit seinen Artikeln engagierte er sich gegen den aufkommenden Faschismus.

Verena Reichel, geboren 1945 in Grimma, Sachsen, wuchs zweisprachig in Stockholm und in Süddeutschland auf. Nachdem sie eine Ausbildung an einer Journalistenschule absolviert hatte, studierte sie Skandinavistik, Germanistik und Theaterwissenschaft. Seit 1972 arbeitet sie als freie Übersetzerin von Prosa, Lyrik und Theaterstücken aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen.
Verena Reichel ist Mitglied im Verband Deutschsprachiger Übersetzer Literarischer und Wissenschaftlicher Werke im Verband Deutscher Schriftsteller. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen: 1987 den Übersetzerpreis der Schwedischen Akademie, 1992 den Helmut-M.-Braem-Preis, 1995 den Petrarca-Preis und den Nossack-Akademiepreis der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz (zusammen mit Lars Gustafsson), 1998 den Übersetzerpreis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung sowie 2008 den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.08.2008

Leidig Poetentum

Das ist der Zauber: ein flüchtiger, von Licht durchfluteter Augenblick weit draußen in den Schären. Und eine sternenklare Nacht. Doch Arvid lässt die Gelegenheit verstreichen. Er wagt es nicht, sich schon jetzt, als blutjunger Mann, auf eine solche Frau und solche Liebe einzulassen. Dazu Lydias Hingabe: "Ich kann warten." Der erfahrene Leser ahnt: Das kann nicht mehr gutgehen. Schon weil auch Lydia Geborgenheit und ein Heim sucht, erotische Bedürfnisse hat. Und weil es Hjalmar Söderberg ist, der diesen schnörkellosen, in seiner Qualität recht wechselhaften Roman im Todesjahr Strindbergs veröffentlichte: ein Autor des Fin de Siècle, der bürgerlich verstockten Zeitgenossen spätestens seit seinem "Doktor Glas" als unmoralisch galt und sich zunehmend vom literarischen wie tatsächlichen Leben entfremdete. Es ist dies gewissermaßen ein illusionsloses, an Stockholms keusche Gesellschaft gerichtetes Postskriptum zu Söderbergs Debüt "Verirrungen". Der Abschied gilt gleichermaßen der Belletristik wie dem Glauben an die Liebe. Die beiden Helden werden sich wiedersehen, zu lieben versuchen. Sie wird mutiger, vielleicht freier sein als er. Und das wird es gewesen sein. Ein fast grausam stilles Buch. Denn der Glaube an das Unbeschwerte, an das Glück und sich selbst: all das ist für Arvid längst vorüber. "Wenn du kein Dichter sein willst. Was wärst du eigentlich dann am liebsten?", fragt ihn Lydia schließlich. Und Arvid, Söderbergs Alter Ego, antwortet: "Ich wäre gern die ,Weltseele'. Wäre gern der, welcher alles weiß und alles versteht." Da kann man wohl wirklich nichts machen. Wir sind untröstlich. (Hjalmar Söderberg: "Das ernsthafte Spiel". Roman. Aus dem Schwedischen übersetzt von Verena Reichel. Piper Verlag, München 2007. 297 S., geb., 18,- [Euro].) math

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Um die Jahrhundertwende entstanden einige Romane, in denen eine gesellschaftlich verbotene Liebe zwar im Mittelpunkt steht, dann aber nicht in einem dramatischen Ehebruch endet, sondern leise versickert, informiert Hannelore Schlaffer. Den Protagonisten dieser Richtung, Eduard von Keyserling, Herman Bang und Gabriela Zapolska rechnet Hannelore Schlaffer eben auch den schwedischen Schriftsteller Hjalmar Söderberg zu. Lydia und Arvid verlieben sich, heiraten aber jeweils einen anderen, um sich erst später zur gegenseitigen Liebe zu bekennen. Sie kommen aber nie zusammen sondern fügen sich schließlich erschöpft in die Verhältnisse. Sehr modern findet Schlaffer das, und auch "ästhetisch reizvoller" als die laute Ehebruch-Variante. Bei der ganzen Subtilität müsse der Leser aber einiges historisches Verständnis mitbringen. Die Zweifel und Unsicherheit der Figuren, sich zu ihrer Leidenschaft zu bekennen, erscheine nur heute antiquiert, verhandelte damals aber in "revolutionärer" Weise hochaktuelle Themen.

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