Die Autoren interviewten Zeitzeugen und recherchierten in Archiven über dieses erste Leben der Angela Merkel. Sie belegen, dass die Bundeskanzlerin in ihren politischen Ehrgeiz nicht erst im Zuge der Wende entdeckte. Als Angehörige der sowjetisch geprägten Wissenschaftselite des SED-Staates war sie zielbewusst und system-konform. Unter dem Eindruck von Gorbatschows Glasnost und Perestroika trat sie dann als Reformkommunistin für einen demokratischen Sozialismus in einer eigenständigen DDR ein. Und doch war sie nur fünfzehn Monate nach dem Mauerfall Bundesministerin im wiedervereinigten…mehr
Die Autoren interviewten Zeitzeugen und recherchierten in Archiven über dieses erste Leben der Angela Merkel. Sie belegen, dass die Bundeskanzlerin in ihren politischen Ehrgeiz nicht erst im Zuge der Wende entdeckte. Als Angehörige der sowjetisch geprägten Wissenschaftselite des SED-Staates war sie zielbewusst und system-konform. Unter dem Eindruck von Gorbatschows Glasnost und Perestroika trat sie dann als Reformkommunistin für einen demokratischen Sozialismus in einer eigenständigen DDR ein. Und doch war sie nur fünfzehn Monate nach dem Mauerfall Bundesministerin im wiedervereinigten kapitalistischen Deutschland. Ralf Georg Reuth und Günter Lachmann zeigen, wie dieses erste Leben ihr zweites als CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin mitbestimmt, bis heute.
Ralf Georg Reuth, geboren 1952 in Oberfranken, studierte Geschichte sowie Germanistik und promovierte 1983. Er ist Journalist und Autor mehrerer Bücher zur Geschichte und Vorgeschichte des Dritten Reiches, aber auch zur Wende 1989/90. Günther Lachmann, geboren 1961 in Papenburg, studierte Volkswirtschaft und ist Autor mehrerer Bücher. Er ist verantwortlicher Redakteur der WELT-Gruppe in Berlin.
Inhaltsangabe
Man weiß ... über 35 Jahre meines Lebens kaum etwas - Einleitung
1 Ein Mensch wird nicht dadurch gläubig, dass er im Pfarrhaus aufwächst (1954 bis 1973)
2 Bahros Alternativen aber waren eine romantisch-sozialistische Utopie (1973 bis 1986)
3 Wenn wir die DDR reformieren, dann nicht im bundesrepublikanischen Sinne (1985 bis November 1989)
4 Es mangelt an gangbaren und einsichtigen Zukunftsvisionen zur Zeit (November 1989 bis März 1990)
5 Von unseren politischen Freunden in Osteuropa haben wir in den vergangenen Jahren viel gelernt (März 1990 bis 1991)