Eine der ältesten Überzeugungen der Menschheit ist, dass unsere Welt lebendig ist. Das Konzept der Erde als vernetztes lebendes System wurde über Jahrzehnte hinweg von vielen Wissenschaftlern verachtet, jetzt ist es dabei, sich durchzusetzen. Wir und unsere Umwelt haben sich über Milliarden von Jahren gemeinsam entwickelt und einen Klumpen Gestein im All in eine kosmische Oase verwandelt - einen Planeten, der atmet, Stoffwechsel betreibt und sein Klima reguliert.Ferris Jabr zeigt, wie Wälder Wasser, Pollen und Bakterien ausspucken, um Regen herbeizurufen; riesige Tiere die Landschaften, die sie durchstreifen, selbst gestalten; Mikroben Felsen zerkauen, um Kontinente zu formen; und mikroskopisch kleines Plankton die Luft und das Meer verändert.Auch wir Menschen beeinflussen die Gestaltung der Erde und haben sie in eine tiefe Krise gestürzt. Aber wir sind auch in der Lage, die wundersame Ökologie und die selbststabilisierenden Prozesse des Planeten zu verstehen und zu schützen - und so darüber zu entscheiden, welche Erde wir unseren Nachkommen vererben werden
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Michael Lange kann nur staunen über die Zusammenhänge zwischen Biologie und Geologie, wie sie der Wissenschaftsjournalist Ferris Jabr in seinem Buch sehr lebendig beschreibt. Auf Reisen entdeckt der Autor laut Lange verborgene Biotope, in 1400 Metern Tiefe genauso wie im heimischen Steingarten. Wie durch Lebewesen Lebensräume entstehen, exemplifiziert Jabr laut Lange auch anhand der sibirischen Mammutsteppe. Das Buch findet der Rezensent leicht lesbar. Stilistisch nah am Nature Writing, aber eben auch gut aufgeklärter sachlicher Wissenschaftsjournalismus, so Lange.
© Perlentaucher Medien GmbH
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