In dieser Arbeit geht es darum zu sehen, wie sich die Ethnographie unter den Bedingungen der Postmoderne seit den Achtziger Jahren verändert hat. 1984 fand an der American Research School in Santa Fe ein Seminar statt, dessen Teilnehmer 2 Jahre später ein bedeutendes Werk der postmodernen Ethnologie herausbrachten: "Writing Culture. The Poetics and Politics of Ethnography". In diesem Werk stehen das ethnographische Schreiben und seine Schaffensbedingungen im Mittelpunkt. Im praktischen Teil der Arbeit gehe ich auf Publius Cornelius Tacitus ein, der die erste bekannte Ethnographie der Welt zu den Germanen seiner Zeit schrieb. Dieses Werk beeinflusst bis heute unser Bild der Germanen, die z.T. als Vorfahren der Deutschen angesehen werden. Tacitus ging außerdem in zwei ethnographischen Exkursen auf die Britannier und die Juden ein. Um sein Werk und seine Kritik der eigenen Gesellschaft zu verstehen, ist es erforderlich seine historiographischen Werke, d.h., die Annalen und die Historien, mit in die Betrachtung einzubeziehen. Zum Abschluss der Arbeit werden der theoretische und praktische Teil zusammengeführt und Möglichkeiten der Interpretation des Tacitus vorgestellt.