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Europa? Das sei eine Erfindung der Dichter, sagt Heinrich Mann und verweist damit auf eine Verbindung, die seit Jahrhunderten Bestand hat: diejenige zwischen der europäischen Literatur und Europa als ihrem Thema. Imperium, Zivilisation, Vereinigte Staaten, Ordnungsmacht oder Friedensprojekt in literarischen Texten werden die unterschiedlichsten Vorstellungen von Europa formuliert und diskutiert. Ausgehend von einer komparatistischen Untersuchung der Werke von neun Schriftstellern versucht die Studie eine Antwort auf die Frage nach der Beziehung zwischen dem Medium Literatur und dem Thema…mehr

Produktbeschreibung
Europa? Das sei eine Erfindung der Dichter, sagt Heinrich Mann und verweist damit auf eine Verbindung, die seit Jahrhunderten Bestand hat: diejenige zwischen der europäischen Literatur und Europa als ihrem Thema. Imperium, Zivilisation, Vereinigte Staaten, Ordnungsmacht oder Friedensprojekt in literarischen Texten werden die unterschiedlichsten Vorstellungen von Europa formuliert und diskutiert. Ausgehend von einer komparatistischen Untersuchung der Werke von neun Schriftstellern versucht die Studie eine Antwort auf die Frage nach der Beziehung zwischen dem Medium Literatur und dem Thema Europa. Sie setzt dazu verschiedene Entwürfe aus der deutschen, spanischen, französischen und katalanischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts miteinander in Verbindung und analysiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Kontinuitäten und Brüche, Parallelen und Divergenzen. Auf diese Weise zeigt sie die Konstruktionsprinzipien eines literarischen Europas auf, das sich auch dadurch auszeichnet, dass in den Versuchen einer literarischen Festschreibung des Kontinents die unterschiedlichsten Diskurse miteinander in Verbindung gesetzt werden können. So zeigt sich, dass das Wissen der europäischen Literatur von Europa immer auch ein Wissen der Literatur von sich selbst und von ihren eigenen Bedingungen und Prämissen ist.

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Autorenporträt
Anne Kraume, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Rezensionen
"Kraume gelingt es in ihren kleinteiligen Textanalysen anschaulich, den Zusammenhang zwischen der von ihr untersuchten Europaliteratur, die sie als ein "geistiges Spielfeld" beschreibt, und den jeweiligen politischen Bedingungen, auf die die Literatur ebenso reagiert wie sie sie mit entwirft, aufzuzeigen. Gerade deshalb vermag ihr Insistieren darauf, "eine spezifisch literarische Form des Sprechens über Europa" stark "von den politischen, historischen oder soziologischen Diskursen" unterscheiden zu wollen, nicht so recht zu überzeugen. Kann doch gerade als Verdienst ihrer gelungenen Studie angerechnet werden, dass sie immer wieder Wechselwirkungen zwischen Literatur, Politik und Geschichte aufzeigt."
Hans-Joachim Hahn in: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=14999