Das Europäische Parlament (EP) ist eine einflussreiche Institution, die jedoch von HistorikerInnen meist wenig Aufmerksamkeit erfährt. Vor diesem Hintergrund unterzieht Ines Soldwisch die Institution von 1979 bis 2004 einer kritischen Analyse.Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Abgeordneten des EP, die sich ihre Institution innerhalb der europäischen Verträge selbst "geschaffen" haben. Erstmalig wird das EP aus einer Mikroperspektive betrachtet und dezidiert Kommunikationsorte, Kommunikationsregeln und die Selbstorganisation dieser einzigartigen Institution beschrieben.Ines Soldwisch gelingt es, in ihrer vielschichtigen Studie sowohl allgemeine Entwicklungslinien aufzuzeigen als auch die Perspektiven einzelner Akteure einzunehmen. So entsteht ein Mosaik, bei dem sich Details wie auch die großen Zusammenhänge abzeichnen.