Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 EinleitungDie europäische Zivilgesellschaft muss sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts besonders intensiv mit dem Phänomen der Globalisierung, dem demographischer Wandel sowie dem noch immer rasanten technische Fortschritt auseinandersetzen - Entwicklungen, welche einen geradezu dramatischen Einfluss auf das Wesen und die Struktur der sozialen Sicherung ausüben. Fachleute sprechen bereits von der "Europäischen Sozialen Frage", wenn sie darüber diskutieren, inwieweit der soziale Sockel Europas durch diese Entwicklungen bedroht (werden) wird. Jedoch wird die Sozialpolitik in (breiten Teilen) der Öffentlichkeit noch immer als eine rein nationale Angelegenheit bzw. nationales Problem angesehen; die veränderten Bedingungen wie Europäisierung, gemeinsamer Markt sowie die Globalisierung werden oft gar nicht in ihrer vollen Bedeutung wahrgenommen. Noch immer beherrscht also das national-wohlfahrtsstaatliche Denken die sozialpolitische Debatte und ein gemeinsames, globales Handeln in diesem spannungsgeladenen Politikfeld erscheint für viele (noch) undenkbar. Dem ungeachtet erscheint es jedoch, nicht zuletzt angesichts der sich wohl weiter zuspitzenden Lage, notwendig, sich näher mit dem Wesen des Europäischen Sozialmodells auseinanderzusetzen. Gerade in den letzten Jahren ist in der politischen Diskussion rund um die Europäische Union und die Herausforderungen hinsichtlich einer gemeinsamen Sozialpolitik immer öfter von dem "Europäischen Sozialmodell" die Rede, ein Schlagwort, welches von Vertretern der unterschiedlichsten politischen Lager und Interessen gerne benutzt wird. Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, was genau man unter einem solchen europäischen Sozialmodell eigentlich verstehen kann und ob sich eine sinnvolle Verwendung dieses Begriffs nur dann anbietet, wenner hinreichend Elemente beinhaltet, die allen EU- Mitgliedstaaten gemeinsam sind und zugleich eine Abgrenzung nach außen (beispielsweise gegenüber den USA) ermöglicht. Desweiteren soll diskutiert werden, welche Rolle das europäische Sozialmodell - über einen normativen Charakter hinaus - für eine zukünftige europäische Identität einnehmen könnte und wo die Chancen, aber auch die Grenzen eines solchen Modells liegen können.
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