Die Auslegung des Johannesevangeliums durch Origenes ist der älteste erhaltene christliche Kommentar zum Neuen Testament und ist eines der ersten Werke des alexandrinischen Exegeten, des größten und einflussreichsten Theologen der östlichen Kirche, der aus der Tradition nicht mehr wegzudenken ist. Er begann im Jahre 218 mit 32 Jahren daran zu arbeiten und vollendete das XXXII. Buch als 50jähriger. Durch die Stürme gegen den Origenismus ist nur etwa ein Viertel des Kommentars - zu Versen aus den Kapiteln 1, 2, 4, 8, 11 und 13 - erhalten geblieben. Er gilt als ein grundlegender, als einer der theologisch reichsten, aber auch am schwersten zugänglichen und verständlichen Kommentare. Theologie war für Origenes immer Schriftauslegung. Auch dieses eher unbekannte Werk enthält seine entscheidenden Ideen in den Grundlinien und kann seine innersten Anliegen tiefer erkennen lassen als sein vielzitierter «Peri Archon». Die vorliegende Auswahl in der Übersetzung von Rolf Gögler war 1959 in Zusammenarbeit mit Hans Urs von Balthasar als vierter Band der Reihe «Menschen der Kirche in Zeugnis und Urkunde» erschienen und wird hier unverändert wiedergegeben.
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