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Peter Reuter und Marcel Baumgartner haben einen der pfiffigsten Texte von Stomps eingehender Betrachtung unterzogen: den Vortrag »Das Experiment in der Literatur«, den Stomps 1960 gehalten hat. Verehrte Anwesende, sehr viel, und mögen Sie ruhig sagen: zu viel Neues erscheint. Ich glaube, noch Neueres könnte erscheinen, wenn es nicht einfach verloren ginge durch die Aussichtslosigkeit, irgendwo bemerkt zu werden. Ich selber plädiere, daß unzählige kleine Verlage sich auftun, die sich dem Experiment verschreiben. Stomps hat hier die Lanze für literarische Arbeit am Neuen und Ungewohnten noch…mehr

Produktbeschreibung
Peter Reuter und Marcel Baumgartner haben einen der pfiffigsten Texte von Stomps eingehender Betrachtung unterzogen: den Vortrag »Das Experiment in der Literatur«, den Stomps 1960 gehalten hat. Verehrte Anwesende, sehr viel, und mögen Sie ruhig sagen: zu viel Neues erscheint. Ich glaube, noch Neueres könnte erscheinen, wenn es nicht einfach verloren ginge durch die Aussichtslosigkeit, irgendwo bemerkt zu werden. Ich selber plädiere, daß unzählige kleine Verlage sich auftun, die sich dem Experiment verschreiben. Stomps hat hier die Lanze für literarische Arbeit am Neuen und Ungewohnten noch entschiedener gebrochen als sonst, und auch die Ausschöpfung der Potentiale des unabhängigen Verlagswesens, das mit den experimentell gesinnten AutorInnen zusammengeht, nachdrücklich eingefordert.Das literarische Experiment zeigt Vorgänge vor dem Ergebnis, wenn es zwischenzeitlich gedruckt wird - zu einer Zeit, in der es im eigentlichen noch nicht druckreif ist. Daraus ergibt es sich, daß es nur eine kleine Auflage erzielen kann, es befindet sich noch im Arbeitszustand und ist am interessantesten für den Kreis Schreibender, die am Experiment selber beteiligt sind. Erscheinungsort hierfür kann der große Verlag niemals sein. Allenfalls eine Zeitschrift, die sich mit einem bisherigen Ergebnis und mit den daraus erwachsenden Möglichkeiten kritisch auseinandersetzt, oder ein kleineres Unternehmen, das es versteht, Einrichtungen zu schaffen, die eine kleine Auflage tragbar machen.Ein Ergebnis des Vortragsabends im Jahr 1960 war die Begegnung von VauO und Nicolas Born. In seinem Gedicht »Stomps gibt es« wies er die Eigensinnigkeit von Stomps auf: »Er sparte eher / die angenehmen Seiten aus«. Und bei Ihrer Untersuchung zu Stomps' Verständnis vom Experimentellen haben Marcel Baumgartner und Peter Reuter zwei nicht veröffentlichte Gedichte von Born entdeckt. So daß ihr Band eine zweifache Entdeckungsreise ist: einerseits in die verlegerische wie schriftstellerische Gedankenwelt eines der kühnsten Verleger des 20. Jahrhunderts (und weiterhin lustvoll zu lesenden Autors) und andererseits direkt hinein in den mächtigen Fundus noch immer freudvoll zu entdeckender Literatur.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Eine Verleger-Legende als Schriftsteller: V.O. Stomps hat 1920 bis 1970 mit seinen Verlagen Rabenpresse, Eremiten Presse und dann der Neuen Rabenpresse junge und experimentierfreudige Autoren verlegt. Er hat diese Bücher zusammen mit jungen Künstlern gestaltet und teils selbst gedruckt. Viele dieser Schriftsteller und Künstler, die bei ihm ihre ersten Arbeiten vorgelegt hatten, sind unterdessen auch einem breiten Publikum bekannt. - Hinter diesem das Eigensinnige suchenden Verleger »VauO« stand der Autor Victor Otto Stomps immer unglücklich zurück - was nun durch mehrere Ausgaben von Stomps im axel dielmann - verlag gründlich geändert ist