"Man braucht, um mit den Ideen die Wesenhaftigkeiten des Geistigen zu umfassen und sie ideenhaft zu gestalten, Beweglichkeit der Ideen-Tätigkeit. Die Erfüllung der Seele mit dem Künstlerischen gibt sie." So umreißt Rudolf Steiner 1924 in seiner Autobiografie die Bedeutung des Künstlerischen für die Anthroposophie. Von Anfang an misst er deshalb dem künstlerischen Element im Allgemeinen und den verschiedenen Künsten im Spezifischen großes Gewicht zu. Er will nicht nur die Künste aus einem geistigen Impuls heraus erneuern und für die Darstellung geistiger Tatsachen, die so tief sind, "dass man…mehr
"Man braucht, um mit den Ideen die Wesenhaftigkeiten des Geistigen zu umfassen und sie ideenhaft zu gestalten, Beweglichkeit der Ideen-Tätigkeit. Die Erfüllung der Seele mit dem Künstlerischen gibt sie." So umreißt Rudolf Steiner 1924 in seiner Autobiografie die Bedeutung des Künstlerischen für die Anthroposophie. Von Anfang an misst er deshalb dem künstlerischen Element im Allgemeinen und den verschiedenen Künsten im Spezifischen großes Gewicht zu. Er will nicht nur die Künste aus einem geistigen Impuls heraus erneuern und für die Darstellung geistiger Tatsachen, die so tief sind, "dass man sie überhaupt nicht in Worte", also begrifflich fassen kann, neue Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks initiieren, sondern dadurch auch eine adäquate seelische Grundlage für die Aufnahme spiritueller Impulse schaffen.
Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn, heute Kroatien), geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: «Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.» Diese Überzeugung leitete ihn auch in seiner Tätigkeit als Goethe-Herausgeber in Weimar, als Schriftsteller, als Redakteur und Vortragsredner in Berlin, später in Dornach und an vielen anderen Orten Europas. Seine durch Bewusstseinsforschung erweiterte Sichtweise, die er «Anthroposophie» (Weisheit vom Menschen) nannte, ermöglichte es ihm, auf zahlreichen Lebensgebieten praktische und tiefreichende Impulse zu geben, stets mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation. Nach der Trennung von der Theosophischen Gesellschaft, deren Deutscher Sektion er zunächst als Generalsekretär
vorstand, wirkte bei der Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft mit. Im Goetheanum in Dornach bei Basel bekam die Gesellschaft ihr Zentrum «Freie Hochschule für Geisteswissenschaft». Als der Doppelkuppelbau aus Holz durch Brandstiftung zerstört wurde, stellte sich Rudolf Steiner an die Spitze der neu begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen und ist in der «Rudolf Steiner Gesamtausgabe» zum großen Teil ediert.
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