Eine Zeitschleife offenbart erschreckende Einsichten.Ursula erlebt einen Teil ihrer Vergangenheit erneut und erkennt das Einerlei ihres Büroalltags, hat aber bereits von der Zukunft gekostet. In Hannelore Valencaks Roman werden erfrischend radikale Brüche sichtbar, die sich erst im Laufe des Textes allmählich erklären.In diesem Roman wacht die frisch verheiratete Ursula eines Morgens auf und ist um Monate zurückgeworfen. Der gemeinsame Haushalt mit der alten Tante Priska, die verbittert und unglücklich vor sich hinlebt, zieht wieder an Ursula vorbei, ebenso wie die Ödheit ihres ungeliebten Bürolebens, in dem die Tage zähflüssig dahinfließen, ohne nennenswerte Spuren in der Erinnerung zu hinterlassen. Ursula wünscht dem Schicksal nachzuhelfen, indem sie eine neuerliche Begegnung mit ihrem Mann Joachim zu arrangieren versucht. Jedoch muss sie bald feststellen, dass ein Eingriff in die Zeitschleife kaum möglich ist. Der ursprüngliche Titel hieß deshalb 1967 "Zuflucht hinter der Zeit"
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Karl-Markus Gauss ist von diesem "Fundstück" der österreichischen Literatur sichtlich bewegt und legt seinen Lesern die Wiederentdeckung dieser Autorin sehr ans Herz. Hannelore Valencak sei eine "Feministin avant la lettre" gewesen, und bei ihrem dritten Roman aus dem Jahr 1967 handelt es sich aus seiner Sicht um eine "feine" Studie über die Unterdrückung und den Widerstand einer Frau im Korsett des österreichischen Kleinbürgertums. Und zwar im Kostüm eines fantastischen Romans, der immer wieder Brüche im Zeit- und Raumkontinuum aufweise. Gauss findet im Gestus dieses Buches außerdem Elemente, die ihn an Kafka erinnern. In der Hauptsache ist die Geschichte der unglücklichen Protagonistin Ursula für ihn ein "beklemmender Büroroman" geworden, dessen "dichte Schilderungen entfremdeter Arbeit" in der Literatur aus seiner Sicht ihresgleichen sucht. Das Nachwort der "verdienstvollen" herausgebenden Germanistin Evelyne Polt-Heinzl wird zudem als gehaltvoll gelobt
© Perlentaucher Medien GmbH
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