»Glaubst du, es geht alles gut?« »Sie sitzt im Flugzeug. Du hast gerade noch mit ihr gesprochen.« »Ich meine da draußen, im Dschungel.« »Hör auf, dir Sorgen zu machen, okay? Das Friedenskorps würde sie niemals irgendwohin schicken, wo es gefährlich ist.« »Es wird nicht so sein wie sonst.« »Was?«
»Weihnachten.«
Luther und Nora Krank haben gerade ihre Tochter Blair ins Flugzeug gesetzt. Mit dem…mehr»Glaubst du, es geht alles gut?« »Sie sitzt im Flugzeug. Du hast gerade noch mit ihr gesprochen.« »Ich meine da draußen, im Dschungel.« »Hör auf, dir Sorgen zu machen, okay? Das Friedenskorps würde sie niemals irgendwohin schicken, wo es gefährlich ist.« »Es wird nicht so sein wie sonst.« »Was?« »Weihnachten.«
Luther und Nora Krank haben gerade ihre Tochter Blair ins Flugzeug gesetzt. Mit dem Friedenskorps fliegt sie nach Peru, wird erst in über einem Jahr wieder zuhause sein. Das anstehende Weihnachtsfest ist das erste seit 23 Jahren, das Luther und Nora ohne Blair begehen müssen. Während Nora still vor sich hin trauert, rechnet Luther aus, was das vergangene Weihnachten an Geld verschlungen hat und präsentiert Nora seinen Plan: Keine Unsummen für Geschenke, Festessen, Partys und Weihnachtsdekoration – stattdessen eine Luxus-Kreuzfahrt in die Karibik. Und während alle um sie herum sich auf das Fest vorbereiten, ist bei Luther und Nora Bikini-Diät und Vorbräunen angesagt. Stressfrei geht das aber auch nicht ab, denn Freunde und Nachbarn sind mit dem Weihnachts-Boykott der beiden ganz und gar nicht einverstanden…
Die Kranks sind ein Mittelklasse-Ehepaar und leben in einer dieser Vorort-Siedlungen, in der das Wort „Nachbarschaft“ noch von enormer Bedeutung ist. Man feiert zusammen, man hilft einander. Aber natürlich beobachtet man auch, was die anderen tun und lästert übereinander. Wenn also einer plötzlich aus der Masse ausschert, dann sorgt das für Wirbel. Für den Leser ist das (vor allem, wenn er selber nicht in einem solchen kleinen Vorort lebt ;-) sehr unterhaltsam zu lesen.
Letztlich bekommen aber nicht nur die auf Gemeinsinn pochenden Nachbarn ihr Fett weg, sondern auch die Kranks samt ihrem Eigensinn. Und am Ende wird alles zu einer schönen, runden und harmonischen Weihnachtsgeschichte, wie sie sein sollte. Die Verfilmung („Verrückte Weihnachten“ oder im Original „Christmas with the kranks“) finde ich ebenfalls gelungen.
Fazit: John Grisham wollte wohl mal etwas anderes schreiben als immer nur Thriller. Herausgekommen ist eine herrliche Weihnachtskomödie, die ich schon oft gelesen habe und die mir alle Jahre wieder Spaß macht.
»Krank konnte natürlich tun, was ihm Spaß machte, aber Vic und die übrigen Nachbarn in der Hemlock Street würden sich das verdammt noch mal nicht so ohne weiteres gefallen lassen.«