Das Finanzwissen, ein Teilbereich ökonomischer Bildung, ist nicht erst seit der jüngsten Finanz- undWirtschaftskrise wieder verstärkt in den Mittelpunkt des Interesses von Politik, Wirtschaft und Wissenschaftgerückt. Angesichts von im 21. Jahrhundert immer komplexer werdenden Wirtschaftszusammenhängenund Finanzprodukten, stellt das Finanzwissen für die gesamte Bevölkerung einenimmer wichtigeren "Life Skill" dar, da diese bereits seit Längerem in unterschiedlichsten Lebensbereichenzunehmend private Finanzentscheidungen treffen muss, die einen bestimmten Grad anFinanzwissen erfordern. Vor diesem Hintergrund wurde die "Financial Literacy" der Erwerbsbevölkerungerstmals explizit für Kärnten erhoben und ein konkretes Bild des Wissensstandes gezeichnet.Das ermittelte Finanz- und Wirtschaftswissen der Kärntner Erwerbsbevölkerung ist mit dem anderervorliegender Studien vergleichbar bzw. fällt dieses - speziell in Hinblick auf Kenntnisse zu Abwertungenvon Währungen bzw. deren Auswirkungenauf Fremdwährungskredite - marginal höheraus. Allerdings zeigen sich, differenziert nach sozioökonomischen Merkmalen, vor allem bei Frauen,Jüngeren, Personen mit Migrationshintergrund sowie Befragten mit vergleichsweise niedrigem Bildungsniveauoder von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen deutliche Defizite. Gerade bei diesenGruppen sind gezielte Maßnahmen der (regionalen) Bildungspolitik (etwa in der Erwachsenenbildungoder bereits frühzeitig im Schulsystem) erforderlich, um die beobachteten Wissenslücken - imgesellschaftlichen Interesse - nachhaltig schließen zu können.
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