Produktdetails
- Verlag: Luchterhand (Hermann)
- Seitenzahl: 223
- Abmessung: 235mm
- Gewicht: 583g
- ISBN-13: 9783472034261
- Artikelnr.: 07580497
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.07.1999Firmenjubiläum
Ein Stück Kommunikation
Jork de la Fontaine (Herausgeber): Das Firmenjubiläum - Marketing-Kommunikation für Unternehmen, Verbände und Institutionen. Hermann Luchterhand Verlag, Neuwied 1999. 225 Seiten, 88 DM.
Schon die Ritterorden der Kreuzzugszeit - aber auch die Kaufmannsgilden der Hanse - haben ihre Patronats- und Gründungsjubiläen mit Gottesdiensten, Turnierkämpfen oder auch Umzügen gefeiert. Für die großen Unternehmen, Verbände und Institutionen von heute haben solche Anlässe nicht an Anziehungskraft eingebüßt. Im Gegenteil, sie werden genutzt, um den Blick nach vorn zu lenken und ihre Zielvorstellungen in die Öffentlichkeit zu tragen. Kommunikation ist zu allen Zeiten ein Bestandteil des öffentlichen Erfolges gewesen. Doch ein großer Teil der Unternehmen und Organisationen weiß die Chancen, die darin liegen, nicht zu nutzen. Angesichts der mit Werbung überquellenden Briefkästen kommt so mancher Unternehmer sogar auf den Gedanken, daß sich ohnehin niemand in der Öffentlichkeit für das Firmenjubiläum so recht interessieren werde; es sei doch wohl nicht spektakulär genug.
Solche Gedanken sind auch den Marketingfachleuten in den großen Unternehmen nicht fremd. Doch weiß man dort, wie sich auf den eigentlichen Anlaß der Feier eine Kommunikationsstrategie aufbauen läßt, welche Ziele damit verfolgt werden können, welche Zielgruppen ins Visier zu nehmen sind und welche Instrumente geeignet sind, das Ziel möglichst wirkungsvoll zu erreichen?
Antwort auf diese Fragen geben drei Fachleute der strategischen Unternehmenskommunikation: Jork de la Fontaine, Imai-A. Roehreke, die 1990 für die Hundertjahrfeier der Allianz-Versicherung Verantwortung getragen hat, und Christoph A. Hoesch. Sie zeigen, unter welchen Voraussetzungen sich das Firmenjubiläum über den betrieblichen Horizont hinaus als unternehmenspolitisches und kulturelles Instrument einsetzen läßt und wie Planung und Konzeption umgesetzt werden können: von der Kostenkalkulation bis zur Erfolgskontrolle.
Es sind nicht nur die Checklisten und Planungsunterlagen, die in dieser Form wohl zum ersten Mal veröffentlicht werden, es sind auch zwanzig Fallbeispiele, in denen die Autoren einen Blick in die Organisation von Firmenjubiläen ermöglichen, darunter mehrere "Hundertjährige", wie das der Allianz-Versicherung, 100 Jahre Agfa-Warenzeichen und 100 Jahre Deutsche Grammophon, 75 Jahre Hansaplast, 50 Jahre Axel Springer Verlag, 125 Jahre Merck, Finck, Privatbankiers, 90 Jahre Persil. Die Autoren schildern die Ausgangssituation, das Zielkonzept und die einzelnen Maßnahmen. Sie zögern auch nicht, Unternehmen und Institutionen beim Namen zu nennen, die aus ihrer Sicht kommunikative Fehler begangen und das Jubiläum entweder mit Schweigen übergangen haben oder durch eine Idealisierung des Unternehmens und seiner Geschichte in der Öffentlichkeit unglaubwürdig erschienen sind oder aber durch mangelnde Marktorientierung, zu kurze Planungszeiten und fehlende Kontrolle an Wirksamkeit eingebüßt haben.
Heute schon sind die Vorbereitungen einer Fülle von Unternehmen für Kommunikationsmaßnahmen zur Jahrtausendwende in vollem Gange. Sie wollen diese Möglichkeit nutzen, um sich als dynamische und verantwortungsbewußte Unternehmen an Kunden, Lieferanten, Kapitalgeber, Finanzanalysten und die Interessengruppen zu wenden und eine Grundlage des öffentlichen Vertrauens für den Erfolg von morgen schaffen.
JENS FRIEDEMANN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Stück Kommunikation
Jork de la Fontaine (Herausgeber): Das Firmenjubiläum - Marketing-Kommunikation für Unternehmen, Verbände und Institutionen. Hermann Luchterhand Verlag, Neuwied 1999. 225 Seiten, 88 DM.
Schon die Ritterorden der Kreuzzugszeit - aber auch die Kaufmannsgilden der Hanse - haben ihre Patronats- und Gründungsjubiläen mit Gottesdiensten, Turnierkämpfen oder auch Umzügen gefeiert. Für die großen Unternehmen, Verbände und Institutionen von heute haben solche Anlässe nicht an Anziehungskraft eingebüßt. Im Gegenteil, sie werden genutzt, um den Blick nach vorn zu lenken und ihre Zielvorstellungen in die Öffentlichkeit zu tragen. Kommunikation ist zu allen Zeiten ein Bestandteil des öffentlichen Erfolges gewesen. Doch ein großer Teil der Unternehmen und Organisationen weiß die Chancen, die darin liegen, nicht zu nutzen. Angesichts der mit Werbung überquellenden Briefkästen kommt so mancher Unternehmer sogar auf den Gedanken, daß sich ohnehin niemand in der Öffentlichkeit für das Firmenjubiläum so recht interessieren werde; es sei doch wohl nicht spektakulär genug.
Solche Gedanken sind auch den Marketingfachleuten in den großen Unternehmen nicht fremd. Doch weiß man dort, wie sich auf den eigentlichen Anlaß der Feier eine Kommunikationsstrategie aufbauen läßt, welche Ziele damit verfolgt werden können, welche Zielgruppen ins Visier zu nehmen sind und welche Instrumente geeignet sind, das Ziel möglichst wirkungsvoll zu erreichen?
Antwort auf diese Fragen geben drei Fachleute der strategischen Unternehmenskommunikation: Jork de la Fontaine, Imai-A. Roehreke, die 1990 für die Hundertjahrfeier der Allianz-Versicherung Verantwortung getragen hat, und Christoph A. Hoesch. Sie zeigen, unter welchen Voraussetzungen sich das Firmenjubiläum über den betrieblichen Horizont hinaus als unternehmenspolitisches und kulturelles Instrument einsetzen läßt und wie Planung und Konzeption umgesetzt werden können: von der Kostenkalkulation bis zur Erfolgskontrolle.
Es sind nicht nur die Checklisten und Planungsunterlagen, die in dieser Form wohl zum ersten Mal veröffentlicht werden, es sind auch zwanzig Fallbeispiele, in denen die Autoren einen Blick in die Organisation von Firmenjubiläen ermöglichen, darunter mehrere "Hundertjährige", wie das der Allianz-Versicherung, 100 Jahre Agfa-Warenzeichen und 100 Jahre Deutsche Grammophon, 75 Jahre Hansaplast, 50 Jahre Axel Springer Verlag, 125 Jahre Merck, Finck, Privatbankiers, 90 Jahre Persil. Die Autoren schildern die Ausgangssituation, das Zielkonzept und die einzelnen Maßnahmen. Sie zögern auch nicht, Unternehmen und Institutionen beim Namen zu nennen, die aus ihrer Sicht kommunikative Fehler begangen und das Jubiläum entweder mit Schweigen übergangen haben oder durch eine Idealisierung des Unternehmens und seiner Geschichte in der Öffentlichkeit unglaubwürdig erschienen sind oder aber durch mangelnde Marktorientierung, zu kurze Planungszeiten und fehlende Kontrolle an Wirksamkeit eingebüßt haben.
Heute schon sind die Vorbereitungen einer Fülle von Unternehmen für Kommunikationsmaßnahmen zur Jahrtausendwende in vollem Gange. Sie wollen diese Möglichkeit nutzen, um sich als dynamische und verantwortungsbewußte Unternehmen an Kunden, Lieferanten, Kapitalgeber, Finanzanalysten und die Interessengruppen zu wenden und eine Grundlage des öffentlichen Vertrauens für den Erfolg von morgen schaffen.
JENS FRIEDEMANN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main