Ganz schön nervenaufreibend
Im Wald können so manche Gefahren lauern. Je undurchdringlicher und unübersichtlicher, desto eher verliert man die Orientierung.
Wie jedes Jahr treffen sie sich für einige Tage, um gemeinsam zu wandern - diesmal soll es eine ganz besondere Gegend sein. Der
Grünländer Forst ist eher abgeschieden und nicht von Wandergruppen überrannt. Genau das Richtige, ein…mehrGanz schön nervenaufreibend
Im Wald können so manche Gefahren lauern. Je undurchdringlicher und unübersichtlicher, desto eher verliert man die Orientierung.
Wie jedes Jahr treffen sie sich für einige Tage, um gemeinsam zu wandern - diesmal soll es eine ganz besondere Gegend sein. Der Grünländer Forst ist eher abgeschieden und nicht von Wandergruppen überrannt. Genau das Richtige, ein Geheimtipp sozusagen, der Ruf des eher Mystischen eilt dem Forst voraus. Drei Frauen und drei Männer machen sich auf den Weg – einer davon ist Boris, ein Kollege der beiden Ermittler Henning und Lena.
Derweilen liegt auf Lenas Schreibtisch eine Vermisstenanzeige. Die siebenunddreißigjährige Susanne Scherer ist seit gestern Mittag abgängig. Auch wenn es noch zu früh für eine konkrete Suche ist, so machen sich Lena und Henning doch auf den Weg zu Susannes Lebensgefährten und treffen auf einen ziemlich ruppigen, sorglosen Typen, der – wie sich bald herausstellt – sich so gar nicht im Griff hat. Gewalt scheint für ihn ein probates Mittel nicht nur in der Partnerschaft zu sein.
Kurz darauf wird eine weibliche Leiche gefunden, übelst zugerichtet, der dick aufgetragene Lippenstift verwandelt ihr Gesicht in eine Clownmaske.
Schon allein der Titel von Gunnar Schwarz neuestem Thriller lässt mich mit einem mulmigen Gefühl zurück. „Das Flüstern des Totenwaldes“ ist wahrlich nichts für Zartbesaitete. Man spürt diese lauernde Gefahr, ein mehr als ungutes Gefühl macht sich breit. Die beiden Ermittler wissen, dass die Zeit drängt. Sie kennen und schätzen sich, sie arbeiten gut zusammen, ihre akribische Kleinarbeit führt sie schon zielsicher weiter, es sind aber doch viel zu viele lose Versatzstücke. Sie stoßen dabei auch auf einen zwanzig Jahre zurückliegenden, ungeklärten Fall, der – so scheint es – mit ihren jetzigen Ermittlungen zu tun haben könnte. Zu der ersten Toten kommen weitere hinzu…
Das Lesen war spannend und ganz schön nervenaufreibend von der ersten bis zur letzten Seite – ich habe diesen Thriller am Stück konsumiert, weglegen wäre keine Option gewesen. Neben Lena und Hennings Ermittlungsarbeit greift auch das Grauen in der Wandergruppe um sich, zwischendurch bekomme ich die Stimme der Täterperson schon auch mit, wenngleich ich hierfür mehrere in Verdacht habe. Denn der Autor hat einige finstere Gestalten angeboten, jedem hätte ich diese Grausamkeiten zugetraut. Was letztendlich alles zutage gefördert wird, hat mich schier atemlos bis zum bitteren Ende weiterlesen lassen. Gunnar Schwarz hat mir wiederum spannende Lesestunden beschert, ich freue mich schon auf seinen nächsten Thriller.