Frauen bekommen die Kinder und somit war und ist diesoziale Schieflage zwischen den Geschlechternprädestiniert und bleibt als gesellschaftspolitischeFrage auch im 21. Jahrhundert relevant. Wie aus demphysiologischen Unterschied zwischen männlichen undweiblichen Menschen ein Aufbau des weiblichenGeschlechts gestaltet wurde, zeigt das Frauenbildanhand der sozialen Konstruktion im 19. Jahrhundert.Die spezifische Mädchen-Schulbildung warausgerichtet auf den natürlichen Beruf der Frau alstreue Ehegattin, liebende Mutter und sorgsameVerwalterin des Hauses. Streng wurde die weiblicheSphäre als Privatbereich unter die Aufsicht desHausherrn gestellt. Gelehrte Männer haben in Theorieund Praxis Handlungsanleitungen und typischweibliche Wirkungsweisen ersonnen. Erst als nachpolitischen Umbrüchen die Frauenfrage aufgrund derökonomischen Bedingungen virulent wurde, konntenMädchen zeigen, dass auch sie zu höhererGeistesbildung fähig und für den Beruf der Lehrerinbestens geeignet waren. Wie weitnun dieintellektuelle Grenzlinie zwischen Mann und Frauwirklich zu ziehen ist, möge der Leser und dieLeserin selbst entscheiden.