Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Neuere deutsche Literatur und Medien), Veranstaltung: Trivialliteratur des 19.Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geburtsstunde sowie die Blütezeit der deutschen Frauenbewegung fallen genau in die Zeit, in der auch E. Marlitt lebte und ihre Romane schrieb. Der Roman "Im Hause des Kommerzienrates" erschien im Jahr 1877, zu einer Zeit, in der die Gleichstellung der Frau zum Mann in vollem Gange war. Ein Grund mehr, diesen Aspekt im Hinblick auf Marlitts Leben zu untersuchen und in Relation zu ihrem literarischen Schaffen zu setzen, um etwaige Rückschlüsse darauf anzustellen, ob Marlitt wirklich als Mitstreiterin und Vorbild der Frauenbewegung angesehen werden kann, so wie sie in der Literaturwissenschaft teilweise postuliert wird. Der Roman "Im Hause des Kommerzienrates" fungiert dabei als Referenzpunkt und als Beispiel für die marlittsche Literatur und da Marlitt ihre Werke ausschließlich immer nach demselben Prinzip verfasste, möge dieser Roman als Beispiel für diese Untersuchung genügen.Im Rahmen dieser Arbeit widme ich mich im ersten Abschnitt der deutschen Frauenbewegung und ihren Anfängen im 19.Jahrhundert, um diese Erkenntnisse im zweiten Teil der Arbeit auf Marlitts Hauptfiguren des Romans "Im Hause des Kommerzienrates" zu beziehen. Käthe und Flora Mangold bieten in dieser Hinsicht wie auch der Roman selbst, ein hervorragendes Beispiel für die Art und Weise wie Marlitt ihr literarisches Schaffen mit ihrem realen Umfeld vereinbart hat. Inwieweit lässt sich also beurteilen, wie Marlitts reales Umfeld Einfluss auf ihre Arbeit als Schriftstellerin genommen hat? Gilt Marlitt als Vorbild oder gar als Vorreiterin in Sachen Frauenbewegung? Und sind Käthe und Flora Mangold nach Marlitts Auffassung emanzipierte Frauen? Und wie sieht Marlitt überhaupt die Emanzipation der Frau? Diese Fragen sollen am Ende dieser Arbeit möglichst beantwortet werden können. Durch die Analyse der Figuren Käthe und Flora Mangold soll dementsprechend ein Bild entstehen, dass Marlitts Idealbild von einer Frau widerspiegelt. Entscheidend ist dabei, die Charakterisierung der Figuren Käthe und Flora, sowie ihr Umfeld in dem sie agieren und das unmittelbar zu ihrer Charakterisierung beiträgt. In Zentrum der Figuren-Analyse steht deshalb die Beantwortung der Frage, ob es sich bei Käthe und Flora um traditionelle oder emanzipierte Figuren handelt und inwieweit Marlitts persönliche Einstellung in ihre Romane mit einfließt.
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