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2016 jährt sich die Aufnahme der ersten männlichen und weiblichen Insassen in das "Zucht-, Armen- und Waisenhaus" im sächsischen Waldheim zum 300. Mal. Von 1886 bis 1950 bestand außerhalb der heutigen Anstaltsmauern ein separates "Weiberzuchthaus", die später so genannte Abteilung II. Seit dem Kaiserreich zählte sie zu den größten und bedeutendsten Frauenstrafanstalten Deutschlands. Gab es einen spezifisch weiblichen Strafvollzug? Wie entwickelte sich der Strafvollzug an Frauen in der Waldheimer Anstalt während der nationalsozialistischen Diktatur? Diesen und weiteren Fragen geht Gabriele…mehr

Produktbeschreibung
2016 jährt sich die Aufnahme der ersten männlichen und weiblichen Insassen in das "Zucht-, Armen- und Waisenhaus" im sächsischen Waldheim zum 300. Mal. Von 1886 bis 1950 bestand außerhalb der heutigen Anstaltsmauern ein separates "Weiberzuchthaus", die später so genannte Abteilung II. Seit dem Kaiserreich zählte sie zu den größten und bedeutendsten Frauenstrafanstalten Deutschlands. Gab es einen spezifisch weiblichen Strafvollzug? Wie entwickelte sich der Strafvollzug an Frauen in der Waldheimer Anstalt während der nationalsozialistischen Diktatur? Diesen und weiteren Fragen geht Gabriele Hackl in ihrer überarbeiteten Masterarbeit nach. In einem zweiten Teil stellen Gabriele Hackl und Birgit Sack anhand der Biografien ausgewählter Häftlinge individuelles Erleben und die normativen Bedingungen ihrer Gefangenschaft in den Kontext ihres Lebenswegs. Auch einzelne Haftbeamtinnen werden vor dem Hintergrund ihrer Handlungsräume porträtiert.
Autorenporträt
Hackl, GabrieleGabriele Hackl wurde 1987 in Freistadt (Österreich) geboren und studiert seit 2007 Geschichte an der Universität Wien. Im Winter 2013/14 war sie einige Monate als Praktikantin in den Gedenkstätten Münchner Platz Dresden und Bautzner Straße tätig. Im November 2015 schloss sie ihr Masterstudium mit der Arbeit "Nationalsozialistischer Strafvollzug und die Frauenstrafanstalt Waldheim in Sachsen" mit Auszeichnung ab. Derzeit ist sie Doktorandin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. In ihrem Dissertationsprojekt über das Sondergericht Wien (1938-1945) widmet sie sich ebenfalls der Geschlechter- und Rechtsgeschichte des Nationalsozialismus.

Sack, BirgitBirgit Sack studierte Neuere und Neueste Geschichte, Neuere deutsche Literaturwissenschaft sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau. 1995 promovierte sie bei Heinrich August Winkler mit einer Studie über die Katholische Frauenbewegung in der Weimarer Republik. Von 1995 bis 1997 arbeitete sie als wissenschaftliche Projektmitarbeiterin am Sorbischen Institut in Bautzen. Anschließend absolvierte sie ein Volontariat im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Seit 1999 leitet Birgit Sack die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden. Ihre Forschungsschwerpunkte sind politischer Katholizismus, Frauen- und Geschlechtergeschichte, politische Strafjustiz in den beiden deutschen Diktaturen, Widerstand und Widerstandsrezeption.