Als der Hörspielmacher Hermann Bohlen im Jahr 2000 den Plopp!-Wettbewerb initiierte, betrat er damit medienkulturelles Neuland. Plopp! widmete sich erstmals ausschließlich Hörspielen, die von den Autoren selbst produziert wurden. Die Hörspiellandschaft wurde um eine freie Szene von Hörspielmachern bereichert, die nicht länger an das Medium Radio gebunden waren. Aber ist das Freie Hörspiel wirklich ein Phänomen der Gegenwart? Dieses Buch konzentriert sich auf Hörspielentwicklungen jenseits der traditionellen Betrachtungsweise, dass ein Hörspiel etwas wäre, das in einer Rundfunkprogrammrubrik als solches bezeichnet wird. Der Autor erarbeitet eine erste Typologie des Freien Hörspiels und setzt die freie Hörspielszene in Beziehung zu früheren Emanzipationstendenzen der Hörspielgeschichte. Im Zentrum stehen die Produktions- und Publikationsbedingungen der freien Hörspielmacher, die ihre Hörspiele nicht nur schreiben, sondern auch inszenieren, schneiden und vermarkten. Außerdem geht Sebastian Hocke der Frage nach, welche Auswirkungen die Personalunion des Hörspielmachers auf die Stoffentwicklung, die Dramaturgie und Ästhetik des Hörspiels haben kann.