3,5 von 5 Sternen
Gut, aber…
Darum geht es:
Neve flüchtet vor ihrem gewalttätigen Freund Gideon in die Eiseskälte in den kanadischen Wäldern und verirrt sich. Sie wird von Lauri gefunden, der sie in seine Hütte bringt und gesund pflegt. Neve fühlt sich wohl in seiner Nähe und es entwickeln
sich schon bald tiefe Gefühle. Doch mit Neve ist etwas geschehen in der klirrend kalten…mehr3,5 von 5 Sternen
Gut, aber…
Darum geht es:
Neve flüchtet vor ihrem gewalttätigen Freund Gideon in die Eiseskälte in den kanadischen Wäldern und verirrt sich. Sie wird von Lauri gefunden, der sie in seine Hütte bringt und gesund pflegt. Neve fühlt sich wohl in seiner Nähe und es entwickeln sich schon bald tiefe Gefühle. Doch mit Neve ist etwas geschehen in der klirrend kalten Nacht,…
Meine Meinung:
Das ist mal wieder eine Rezension, die mir schwer fällt zu schreiben, weil mir das Buch eigentlich gut gefallen hat, aber doch auch Punkte gibt, mit denen ich mich schwertue.
Ich beginne mal mit dem Schreibstil der Autorin. Den liebe ich ja. Stefanie Lasthaus schafft es mich in ihre Welt zu entführen und gefangen zu halten. Atmosphärisch stark und bildgewaltig. Immer wieder etwas düster und mystisch gepaart mit einer zarten Liebesgeschichte, einer verbotenen Liebe.
Zum Auftakt meiner Buchbesprechung habe ich vorab ein paar Rezensionen durchgelesen, weil es mir schwer fällt Worte für diese Geschichte zu finden. Ich war doch teilweise erstaunt. Ja, man könnte Neve vielleicht als naiv und unglaubwürdig bezeichnen, allerdings habe ich da die uralte Magie gesehen, die Neve in mancher Hinsicht beeinfluss, ja sogar verändert hat. Von daher fand ich ihr Handeln nicht unglaubwürdig. Ihre Entwicklung fand ich auf gewisse Weise faszinierend. Die junge unschuldige Frau, schüchtern und zurückhaltend. Und später…fast schon skrupellos.
Auch die winterliche Atmosphäre fand ich sehr schön und malerisch. Allerdings kommt hier mein erstes Aber. Es war teils zu viel. Ich meine, Neve und Lauri waren fast ständig draußen. Neve verschwindet wieder und wieder, Lauri rennt ihr wieder und wieder hinterher. Schnee, Sturm, Kälte, Schnee, Sturm, Kälte,… Lauri ist gefühlt hundert mal kurz vorm Sterben, überlebt aber alles und das auch noch fast unbeschadet. Hmm, ich weiß nicht, das war mir zwischendurch etwas zu langatmig und es ist mir schwer gefallen die Sorgen um Lauri ernst zu nehmen. Später kam aber nochmal ordentlich Action rein, wo ich doch mitgefiebert habe. Das war spannend geschrieben und hat mich gepackt.
Ich hätte gerne noch mehr Einblicke in die Protagonisten bekommen. Ich mag sie zwar, aber es fehlte mir was, um sagen zu können, dass ich sie ins Herz geschlossen hätte. Es fühlt sich für mich so an, als ob nur an der Oberfläche gekratzt wurde und ich so nur einen oberflächlichen, groben Eindruck über die Charaktere bekommen habe. Und trotzdem haben sie mich gepackt… irgendwie.
Die Story ist eher ruhig, aber hat immer wieder diese subtile Spannung und man fragt sich schon, was da noch kommt. Später wird aus der subtilen eine greifbare Spannung, die mich in Atem gehalten hat.
Der Fantasy Anteil war für meinen Geschmack etwas zu wenig. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Gerade auch, weil dort, wo es auftauchte, so schön beschrieben wurde.
Fazit:
Eine ruhige Geschichte basierend auf zarten Gefühlen und ein bisschen Fantasy. Teils düster und atmosphärisch. Manchmal etwas langatmig, aber dann auch wieder mit Bums. Ich glaube, dass diese Geschichte Geschmackssache ist und kann verstehen, wenn man nicht warm mit ihr wird, aber genauso, wenn man es doch wird.