Eines Morgens wacht man auf und ist allein. Mariannes Kinderalptraum wird wahr: Die Mutter übersieht sie, der Vater läßt sie immer wieder im Stich. Es ist 1939, und sie sind eine zerrissene Familie und bald auch aus der Heimat vertrieben: die einsame kleine Berliner Halbjüdin und ihre glamourösen Eltern Elke und Robert Gilbert - er Jude und der Texter von Musikfilmen seiner Zeit, sie aufstrebende Sängerin, Protestantin, die ihren Mann nicht aufgeben will...
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Nicht wirklich erwärmen kann sich Rezensent Carsten Hueck für Marianne Gilberts Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend. Das liegt für ihn nicht so sehr an der für viele Emigranten aus Nazi-Deutschland typischen Familiengeschichte, die die 1931 geborene Autorin erzählt, als daran, wie sie sie erzählt. Die Konstruktion der Geschichte, in deren Mittelpunkt die Wandlung des deutschen Flüchtlingskinds zur selbstbewussten Amerikanerin steht, scheint ihm sehr amerikanisch und wirkt wie eine "Hollywood-Schmonzette". Auch mit dem dazu passenden, zugleich "naiven" und "pathetischen" Erzählton der Autorin kann er sich nicht anfreunden. Schließlich moniert er eine ganze Reihe von Fehlern bei der Darstellung zeitgeschichtlicher Details und stellt unter anderem klar, dass die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki nicht am selben Tag abgeworfen wurden und die Geschwister Scholl nicht öffentlich hingerichtet wurden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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