Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Kunst - Bildhauerei, Skulptur, Plastik, Note: 1,7, Universität Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit möchte die dem Hauptseminar entnommenen Kernfragen über den "Status des Bildes im Mittelalter" auf die der Reliquiare und Reliquien übertragen und folgende Punkte analysieren: Wie kam es zu den frühchristlichen Reliquien? Wozu braucht man überhaupt die Reliquie und das Reliquiar und welche Berechtigung haben sie? Welches Bedürfnis und welcher Anspruch wird damit verknüpft und ebenso, welche Funktion haben sie und wie werden sie gerechtfertigt? Am Beispiel des ältesten Ganzkörperreliquiars der westlichen Mittelalterkunst, der Heiligen Fides von Conques, sollen diese Thematiken dargestellt werden. Bekannt ist beispielsweise die Quellenausführung zur Heiligen Fides in Liber miraculorum sanctae Fidis von Bernhard von Angers, in der er die Bildverehrung der goldbedeckten Fides vehement (zunächst) kritisiert. Wie ist diese Aussage tatsächlich zu verstehen und wie reagiert er letztendlich im Umkehrschluss in Bezug auf die Relation von Reliquie und Reliquiar? Ausgehend davon soll diese Arbeit demnach auf die Untersuchung des Reliquienmaterials im Spannungsverhältnis zum kostbaren Verkleidungsmaterial münden. An der Heiligen Fides veranschaulicht und auf "glänzende Reliquiare" bezogen, soll der Konflikt und zugleich das Wechselverhältnis zwischen dem Material der Reliquie und der kostbaren Umhüllung, dem Reliquiar, analysiert werden. Nach dem Status der Reliquie im Mittelalter zu fragen bedeutet demnach eine Auseinandersetzung mit ihrer Legitimation, Nutzung und Berechtigung.
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