Nodar Macharaschwilis Erzählung "Das Gastmahl in Sololaki" ist von einer historischen Begebenheit inspiriert. Ab 1921 wurde in Georgien eine große nationale Befreiungsbewegung gegen die Sowjetregierung ins Leben gerufen, was mit einer Niederlage endete. Die Teilnehmer des Aufstands wurden streng bestraft. "Das Gastmahl in Sololaki" ist eine Rekonstruktion der letzten tödlichen Aufführung dieser Rebellen - bevor sie erschossen werden, erfüllen die Henker deren letzte Bitte und bringen fünfzehn Gefangene zu einem Essen in ein Wirtshaus in Sololaki. Kote Scherwaschidse-Abchasi ist Anführer der zum Tode Verurteilten, ihm oblag auch die Initiative zu dieser seltsamen Bitte. Der Tisch im Wirtshaus ist gedeckt, und im Hintergrund dieses Gastmahls entfaltet sich die dramatische und tragische Geschichte Georgiens zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ... Die filmische Sprache der Erzählung Nodar Macharaschwilis präsentiert diesen komplexen und umfangreichen dokumentarischen Stoff auf kurze, ausdrucksstarke Weise, wodurch der Leser den Eindruck bekommt, nicht nur zu lesen, sondern auch zuzusehen. Im Text ist der "gedeckte Tisch" ein georgisches historisches und kulturelles Symbol - eine Kombination aus extremer Tragödie, Lebensbejahung und Lebensfreude vor dem Tod und spiritueller Überwindung der physischen Niederlage.
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