25,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
  • Gebundenes Buch

In einer kühnen Tiefenbohrung verbindet Christoph Geiser 1992 autobiografischeErfahrungen in Berlin mit historischen Figuren, in denen sich der innere Widerstreitseiner Wünsche spiegelt: Goethe und D.A.F. de Sade. In einem Ausbruchvulkanischer Fantasie lässt Geiser die beiden gegensätzlichen Geister auf demVesuv zusammenprallen.Et in Arcadio ego: Diesen Traum des Bildungsbürgers, der auf Goethes Spurendurch Italien wandelt, hatte Sade nämlich in einen Albtraum verwandelt und dieKlassik durch die Wiederkehr der orgiastischen Antike gesprengt. Im Zerrspiegelder Berliner Clubkultur verschmelzen…mehr

Produktbeschreibung
In einer kühnen Tiefenbohrung verbindet Christoph Geiser 1992 autobiografischeErfahrungen in Berlin mit historischen Figuren, in denen sich der innere Widerstreitseiner Wünsche spiegelt: Goethe und D.A.F. de Sade. In einem Ausbruchvulkanischer Fantasie lässt Geiser die beiden gegensätzlichen Geister auf demVesuv zusammenprallen.Et in Arcadio ego: Diesen Traum des Bildungsbürgers, der auf Goethes Spurendurch Italien wandelt, hatte Sade nämlich in einen Albtraum verwandelt und dieKlassik durch die Wiederkehr der orgiastischen Antike gesprengt. Im Zerrspiegelder Berliner Clubkultur verschmelzen die Gegensätze nun wie die taumelndentanzenden Körper. Doch nicht nur die Körperglieder, auch die Satzglieder werdenim Zug der erotischen Entgrenzung entfesselt und entführen uns in einen exzessivenSprachrausch, wo die Sprache selbst sinnlich wird: Dank ihr entkommt mandem Kerker der Wünsche.
Autorenporträt
CHRISTOPH GEISER, geboren 1949 in Basel, hat für sein Werk zahlreiche Preise erhalten, zuletzt 2018 den Großen Literaturpreis von Stadt und Kanton Bern. 1980 war er als German-Writer-in-Residence am Oberlin College, Ohio/USA; 1983/84 Gast des DAAD-Stipendiums des Berliner Künstlerprogramms in Berlin. Weitere Stipendien führten ihn nach London, an die Cité Internationale des Arts in Paris, nach New York und ins Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf. 2000 war er Stadtschreiber in Dresden. Christoph Geiser ist Mitglied des Deutschschweizer PEN-Zentrums sowie korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Er lebt und arbeitet in Bern und Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Christoph Geisers Roman spielt zwar im Berlin der Nachwendezeit und enthält viele Beschreibungen der damaligen Schwulenszene, aber letztlich geht es dem Autor laut Rezensent Lothar Müller nicht um Ort und Milieu, sondern um Selbstbefragung. Und zwar geschieht dies, lesen wir, mithilfe zweier Figuren einer älteren Zeit, die Geisers Erzählstimme beschwört: dem Marquis de Sade und Goethe. Müller führt aus, dass letzterer die bürgerliche Gesellschaft der Schweizer Heimat Geisers repräsentiert, während de Sade für die Befreiung des schwulen Begehrens steht. Deshalb sucht der Erzähler auch um so mehr die Nähe des Marquis, je härter es zur Sache geht, erläutert der Rezensent. Was den Roman freilich interessant macht, ist, analysiert Müller, dass er in der klaren Opposition der beiden Gestalten letztlich nicht aufgeht, weil auch Goethe etwas von der Sinnlichkeit versteht und de Sade sich nicht selten als ein kleinkrämerischer Bürokrat der Lüste erweist.

© Perlentaucher Medien GmbH