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Finley McPhees Leben verläuft ziemlich eintönig, bis die Lilys plötzlich in Applecross auftauchen und ihren geheimnisvollen Laden eröffnen. Von da an geschehen eine ganze Menge merkwürdiger Dinge in dem kleinen schottischen Ort. Für so manch einen wäre das Grund genug, schnell das Weite zu suchen. Nicht aber für Finley McPhee! Obwohl er es bis dahin nicht mit außer Kontrolle geratenen Magiertötern, nächtlichen Geistererscheinungen und rachedurstigen Meeresriesen zu tun hatte

Produktbeschreibung
Finley McPhees Leben verläuft ziemlich eintönig, bis die Lilys plötzlich in Applecross auftauchen und ihren geheimnisvollen Laden eröffnen. Von da an geschehen eine ganze Menge merkwürdiger Dinge in dem kleinen schottischen Ort. Für so manch einen wäre das Grund genug, schnell das Weite zu suchen. Nicht aber für Finley McPhee! Obwohl er es bis dahin nicht mit außer Kontrolle geratenen Magiertötern, nächtlichen Geistererscheinungen und rachedurstigen Meeresriesen zu tun hatte
Autorenporträt
Pierdomenico Baccalario, geb. 1974 in Acqui Terme, Italien, begeisterte sich schon früh fürs Lesen und durchstöberte die riesige Bibliothek seiner Familie nach abenteuerlichen Geschichten. Er studierte zunächst Jura, bevor er sich dem Journalismus und dem Schreiben von Büchern zuwandte, die in über 18 Sprachen übersetzt wurden. Bekannt ist er auch unter dem Pseudonym Ulysses Moore.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.02.2015

Im Kampf gegen
den Riesen
Der Junge gerät in den Bann
einer Zauberfamilie
Es sieht nach tristen Sommerferien aus für Finley McPhee. Der Dreizehnjährige hat die Schule in seinem kleinen Heimatdorf Applecross in Schottland geschwänzt – für 71 Tage! Schließlich genießt er nichts mehr, als mit seinem Hund Dusty an einem abgelegenen Bach zu angeln. Aber weder seine Lehrerin noch seine Eltern zeigen Verständnis für ihn. Er wird deshalb nicht nur die Klasse wiederholen, sondern muss zur Strafe auch noch einen Ferienjob übernehmen: Briefträger.
  So ist er es, der ein Schreiben an die Familie Lily zustellen soll. Deren Adresse allerdings ist genauso mysteriös wie der Hinweis auf ihren Zauberladen. Weder das Haus noch die Familie scheinen bisher in Applecross existiert zu haben. Und so dauert es eine Weile, bis Finley den Brief bei Herrn Lily und seiner Tochter Aiby abliefern kann. Bei der Gelegenheit stellt er dann nicht nur fest, dass bei ihnen eine ganze Menge nicht mit rechten Dingen zugeht. Er verliert auch gleich sein Herz an Aiby – was erklären könnte, dass er die kommenden Ereignisse nicht mehr mit dem Verstand verarbeitet, der auch einem Jungen in der frühen Pubertät noch zur Verfügung stehen sollte. Es tauchen innerhalb kurzer Zeit auf: magische Gegenstände, bedrohliche Fremde, unerwartete Helfer und ein Bruder, der trotz eines „stumpfen Blickes eines vollkommen intelligenzfreien Rugby-Champions“ das Leben des Jungen rettet.
  Es ist verlockend, einen Jugendlichen, der plötzlich mit Magie konfrontiert wird, mit Harry Potter zu vergleichen. Das kann jedoch schnell unfair werden. Vor allem, wenn ein Buch gar nicht den Anspruch hat, einen magischen Kosmos zu entwickeln. Und genau das spricht für Der Zauberladen von Applecross – Das geheime Erbe des italienischen Autors Pierdomenico Baccalario. Potter-Lesern erscheint die Welt von Hogwarts nämlich bald realer und wichtiger als die in den Büchern parallel existierende Realität. Das spricht durchaus für die Romane. Aber Magie verliert doch einen Teil ihres Zaubers, wenn Kinder und Jugendliche sich mit den zaubernden Protagonisten identifizieren, ihre übersinnlichen Fähigkeiten für sich beanspruchen. Das ist beim „Zauberladen“ völlig anders. Die Begegnungen des Helden mit dem Magischen finden auf eine Weise statt, die das Geheimnisvolle weitgehend bewahrt. Auch weil Finley das so will. Obwohl er im Laufe seines Abenteuers nicht nur Zeuge von äußerst seltsamen Vorgängen wird, sondern auch selbst zu einem Zauber-Werkzeug. So benutzen ihn ein magischer Speer und Schild im Kampf gegen einen Riesen, während doch eigentlich er sie führen will. Aber mit magischen Gegenständen ist es eben genauso wie mit bezaubernden Büchern. Sie machen mit einem, was sie wollen. Hoffentlich bleibt auch in den folgenden „Zauberladen“-Bänden dieser Effekt erhalten.
  Wieso ein dreizehnjähriger Ich-Erzähler seine erblühende Liebe mit einer Poesie beschreibt, die man eher dem 1974 geborenen Autor zutraut, bleibt ein Geheimnis unter vielen anderen, die zu ertragen Kinder eher bereit sind als ihre Eltern. Außerdem gibt es da auch noch die schönen Illustrationen, die wenigstens auf einige der drängenden Fragen Antworten geben. Oder hätten Sie gewusst, dass Ali Baba für das Verschwinden von 39 der 40 winzigen Reparierspinnen des persischen Erfinders Omar I bin-Kayann verantwortlich ist? (ab 10 Jahre)
MARKUS SCHULTE VON DRACH
Pierdomenico Baccalario: Der Zauberladen von Applecross (Bd. 1) – Das geheime Erbe. Aus dem Italienischen von Barbara Neeb. Coppenrath 2014. 224 Seiten, 12,95 Euro.
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