Nachdem mir bereits der erste Band um die Maurin Zahra sehr gut gefallen hatte, wollte ich natürlich wissen, wie ihre Geschichte weitergeht. Der Roman beginnt mit der Flucht der Familie nach Portugal. Die Christen haben Andalusien zurückerobert, auch Granada ist in ihre Hände gefallen. Zahra und
Jaime fliehen nach Portugal, wo noch Glaubensfreiheit herrscht. Doch auf dem Weg dorthin werden sie…mehrNachdem mir bereits der erste Band um die Maurin Zahra sehr gut gefallen hatte, wollte ich natürlich wissen, wie ihre Geschichte weitergeht. Der Roman beginnt mit der Flucht der Familie nach Portugal. Die Christen haben Andalusien zurückerobert, auch Granada ist in ihre Hände gefallen. Zahra und Jaime fliehen nach Portugal, wo noch Glaubensfreiheit herrscht. Doch auf dem Weg dorthin werden sie überfallen, die vierjährige Chalida wird entführt. Zahra ist außer sich vor Sorge um ihr Kind. Um Chalida aus den Händen der Entführer befreien zu können, kehrt sie mit ihren Lieben nach Granada zurück. Was sie und ihre Familie dort erwartet, übertrifft jedoch ihre schlimmsten Befürchtungen.
In diesem zweiten Band treten die Konflikte zwischen den Religionen sehr stark in den Vordergrund. Zahras Familie ist ein gutes Beispiel für das friedliche Miteinander verschiedener Glaubensgemeinschaften. Sie selbst ist Muslima und erzieht ihre Kinder im muslimischen Glauben. Ihr Geliebter Jaime, Vater ihrer Kinder, ist Christ. Ihre Schwägerin Deborah ist Jüdin. Als die Christen jedoch immer mehr versuchen, die Muslime zu bekehren, die Juden sogar zwangsgetauft werden, wird Zahra immer verbitterter. Ihr Hass auf die Christen überschattet auch ihre Liebe zu Jaime, der zu allem Übel in die Dienste der kastilischen Könige getreten ist. Besonders im zweiten Teil des Romans, der in der Zeit von 1499 bis 1502 angesiedelt ist, nehmen die Konflikte überhand.
Man merkt, dass Lea Korte für diesen Roman sehr gut recherchiert hat. Ihre historischen Kenntnisse machen dieses Buch authentisch. Besonders am Beispiel Zahras erkennt der Leser, wie die Mauren die Machtübernahme durch die Christen empfunden haben mögen. Aber auch Jaime als Christ, der mit einer Maurin zusammenlebt, dient als Beispiel für die „andere Seite“. Denn obwohl er in den Diensten des Erzbischofs Talavera steht, fühlt er sich doch Zahra und seinen Kindern verbunden und versucht, sie zu schützen. Die Geschichte ist spannend erzählt. Es fiel mir sehr schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Obwohl man dieses Buch auch ohne Kenntnis des ersten Bandes verstehen könnte, empfehle ich „Die Maurin“ zuvor gelesen zu haben. Die Entwicklung Zahras wird besonders deutlich, wenn man den Anfang ihrer Geschichte kennt.
In einem Nachwort erklärt Lea Korte die historischen Zusammenhänge. Ein Personenverzeichnis, ein Glossar, zwei Landkarten sowie der Stammbaum der kastilischen Königsfamilie bieten weitere Details und runden diesen historischen Roman ab.
Fazit:
Lea Korte ist mit „Das Geheimnis der Maurin“ ein spannender, bewegender und historisch glaubwürdiger Roman gelungen.