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Denkt das Gehirn? Ist es der Schöpfer der erlebten Welt, der Konstrukteur des Subjekts? Dieser verbreiteten Deutung der Neurowissenschaften stellt das Buch eine ökologische Konzeption gegenüber: Das Gehirn ist vor allem ein Vermittlungsorgan für die Beziehungen des Organismus zur Umwelt und für unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Diese Interaktionen verändern das Gehirn fortlaufend und machen es zu einem biographisch, sozial und kulturell geprägten Organ. Fazit: Es ist nicht das Gehirn für sich, sondern der lebendige Mensch, der fühlt, denkt und handelt. Mit der 4. Auflage legt der Autor…mehr

Produktbeschreibung
Denkt das Gehirn? Ist es der Schöpfer der erlebten Welt, der Konstrukteur des Subjekts? Dieser verbreiteten Deutung der Neurowissenschaften stellt das Buch eine ökologische Konzeption gegenüber: Das Gehirn ist vor allem ein Vermittlungsorgan für die Beziehungen des Organismus zur Umwelt und für unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Diese Interaktionen verändern das Gehirn fortlaufend und machen es zu einem biographisch, sozial und kulturell geprägten Organ. Fazit: Es ist nicht das Gehirn für sich, sondern der lebendige Mensch, der fühlt, denkt und handelt. Mit der 4. Auflage legt der Autor eine erneut aktualisierte und erweiterte Fassung seines wegweisenden Werkes vor, das von der Fachwelt und Presse begeistert aufgenommen wurde. '''Eine Kritik der neuronalen Vernunft ... eine fesselnde Studie ... Fuchs hat das befreiende Wort gesprochen, auf das die neurowissenschaftliche Debatte hierzulande lange hat warten müssen.'' Frankfurter Allgemeine Zeitung ''Ein fundamentaler phänomenologisch-philosophischer Gegenentwurf einer Ökologie des Gehirns, die das Gehirn wieder in den Körper und den Körper wieder in die Umwelt verlegt.'' Nervenheilkunde '''Mit seinem Buch ''Das Gehirn - ein Beziehungsorgan'' profiliierte sich Thomas Fuchs als ein führender Vertreter in der Philosophie der Psychiatrie und Neurowissenschaften in Deutschland.''' Psychologie heute
Autorenporträt
Thomas Fuchs, geb. 1958, studierte Medizin, Geschichte und Philosophie in München. Er promovierte 1989 in Medizingeschichte. Nach Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie seit 1997 Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. 1999 Habilitation in Psychiatrie und Promotion in Philosophie. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Anthropologie, Psychopathologie und Medizinethik.
Rezensionen
[...] Thomas Fuchs schreibt eine Kritik der neuronalen Vernunft [...] eine fesselnde Studie. [...] Die Funktionsanalyse des Gehirns, die Fuchs entwirft, unterscheidet sich diametral von dem Bild, das die Protagonisten eines reduktionistischen Naturalismus von ihm zeichnen. Nicht nur entpuppt sich das Gehirn bei Fuchs als ein sozial, kulturell und geschichtlich geprägtes Organ. Vor allem erweist es sich als "das Organ der Freiheit". [...] Fuchs hat das befreiende Wort gesprochen, auf das die neurowissenschaftliche Debatte hierzulande lange hat warten müssen. (Quelle: FAZ, 24.08.2009) Thomas Fuchs hat [...] nun in Buchform einen fundamentalen phänomenologisch-philosophischen Gegenentwurf einer "Ökologie des Gehirns" vorgelegt, der das Gehirn wieder in den Körper und den Körper wieder in die Umwelt verlegt, mit der er über sensorische und motorische Beziehungen verknüpft ist. Diese Konzeption beruht teilweise auf dem "Funktionskreis" von Jakob von Uexküll und dem "Gestaltkreis" von Viktor von Weizsäcker. Sie stellt eine originelle Neuformation der klassischen medizinischen Anthropologie dar. Das Subjekt ist somit im Leib verkörpert und das Gehirn ist, wie im Buchtitel signalisiert wird - "ein Beziehungsorgan". Aus seiner Konzeption zieht Fuchs für die Psychiatrie die Konsequenz, dass psychische Erkrankungen nur aspekthaft als Gehirnerkrankungen gelten können, sie seien immer als Erkrankungen der verkörperten Person im Verhältnis zu ihrer Umwelt, das heißt, als "personale Erkrankungen" zu sehen. Psychisches Kranksein wird von Fuchs als Beziehungsstörung dargestellt: Die Störung der Wahrnehmung der Person, was ihre Situation und ihre Leiblichkeit betrifft, macht den Kern der Störung aus. Diese Konzeption wird anhand bestimmter Erkrankungen detailliert begründet. Zusammenfassend betrachtet finden sich im gesamten Buch umfassende Bezüge zur Neurobiologie, ohne unnötig ins Detail zu gehen. Die Darstellung der wichtigsten Argumentationen der Neurophilosophie und die vielen Hinweise auf die Phänomenologie neueren Datums, machen das Werk besonders wertvoll. Das Buch ist gut gegliedert, verständlich geschrieben, mit Kapitelzusammenfassungen und vielen Hinführungen in die Teilthemen. Schematische Visualisierungen veranschaulichen die Konzepte. Der ganze Blick von Fuchs macht dieses Buch herausragend im Kontext der typischen neurophilosophischen Literatur. Es ist so eindrucksvoll, dass ihm eine breite Rezeption in der Gehirn-Geist-Diskussion zu wünschen ist - jeder an dieser Debatte Interessierte sollte es kennen. (Quelle: Nervenheilkunde 7/2008) Das Buch fasziniert von der ersten bis zur letzten Seite, und das nicht nur, weil der Inhalt hochaktuell ist, sondern auch, weil der Autor es versteht, seine Gedanken so klar vorzutragen, dass man als Leser am Denkprozess teilnehmen und also eine eigene Denkerfahrung machen kann. Fuchs ist Phänomenologe im besten Sinne des Wortes, insofern er sich ganz auf intellektuelle Redlichkeit verpflichtet: kein verwendeter Begriff, der nicht expliziert wird, keine Kritik, die nicht auf fundierter Sachkenntnis beruht und detailliert begründet wird, keine eigenen Überlegungen, die nicht Schritt für Schritt argumentativ entwickelt und selbstkritisch auf mögliche Einwände hin diskutiert werden. Das Buch ist für all jene geschrieben, die sich angesichts des hochkomplexen Themas nicht mit einfachen Lösungen und Schlagworten begnügen wollen. (Quelle: www.asnp.ch - Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie 6/2008) Hier ist eine fundierte, gut geschriebene und kenntnisreiche Antwort auf die Herausforderungen der neurowissenschaftlich geprägten Naturalismusdebatte. Eine Antwort ganz im Sinne des großen Projekts de…mehr