Die Differenzierung des Nervengewebes, die während der ZNS-Entwicklung stattfindet, wurde erstmals bei der Untersuchung eines Modells des Rattengehirns mit Hilfe eines neuen Biomarkers, dem Alpha-Fetoprotein (AFP), detailliert beschrieben. Im Laufe dieser Forschung ermöglichte ein anderes Modell - das Teratokarzinom der Maus - die Beschreibung der verschiedenen Schritte der Bildung von Nervengewebe nach unterschiedlichen pathologischen Wegen der ZNS-Entwicklung. Der Vergleich dieser beiden Prozesse führte zu folgenden Schlussfolgerungen: Es besteht eine auffällige Konvergenz zwischen der normalen und der neoplastischen Entwicklung des Nervengewebes, die mit dem Vorhandensein von Onkoproteinen wie AFP und dem Wachstumsfaktor IGF-I korreliert. Diese interessanten Beobachtungen haben dazu geführt, dass ein Ziel verfolgt wurde: die neoplastische Entwicklung des ZNS zu stoppen, die zum bösartigen Tumor - dem Glioblastom - führt. Aus diesem Bestreben heraus entstand eine wirksame Anti-Gen-Strategie, die auf das Gen des Wachstumsfaktors IGF-I abzielt, das bei der Entwicklung von Hirntumoren vorhanden ist, eine Anti-Tumor-Immunreaktion auslöst und folglich die mittlere Überlebenszeit von Glioblastom-Patienten auf bis zu 2 Jahre verlängert.
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