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Der französische Journalist und Fernsehmann Jean-Paul Ollivier gilt allgemein als "das Gedächtnis der Tour de France". Er verfolgt und kommentiert aber nicht nur die Tour und die anderen französischen Rennen seit Jahrzehnten, sondern ist auch mit der gesamten Geschichte des Radsports bestens vertraut. Er kennt alle Legenden und Mythen, die sich um die großen Fahrer ranken, und ist vielen dieser Sportler auch persönlich begegnet. Im vorliegenden reich bebilderten Band reflektiert er die Geschichte des Radsports und seiner Protagonisten im Spiegel der bedeutendsten Trophäe, die dieser…mehr

Produktbeschreibung
Der französische Journalist und Fernsehmann Jean-Paul Ollivier gilt allgemein als "das Gedächtnis der Tour de France". Er verfolgt und kommentiert aber nicht nur die Tour und die anderen französischen Rennen seit Jahrzehnten, sondern ist auch mit der gesamten Geschichte des Radsports bestens vertraut. Er kennt alle Legenden und Mythen, die sich um die großen Fahrer ranken, und ist vielen dieser Sportler auch persönlich begegnet.
Im vorliegenden reich bebilderten Band reflektiert er die Geschichte des Radsports und seiner Protagonisten im Spiegel der bedeutendsten Trophäe, die dieser traditionsreiche Sport zu vergeben hat: das Gelbe Trikot des Führenden der Tour de France. Alle großen Fahrer haben von diesem Trikot geträumt, viele trugen es, wenn auch vielleicht nur für einen einzigen Tag.
Dieses aufwändig gestaltete Buch präsentiert die packende Geschichte des Gelben Trikots und seiner Träger - mit zahlreichen Fotos und vielen zeitgenössischen Kommentaren, zusammengestellt und analysiert vom international führenden Kenner der Materie!
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.09.2005

Im Windschatten des gelben Hemdes

Als ein "fast übersinnliches Erlebnis" hat es Eddy Merckx beschrieben - das Überstreifen das Gelben Trikots. Das kanariengelbe Hemd kennzeichnet den Führenden beim wichtigsten Radrennen der Welt, der Tour de France. Der Belgier Merckx, den sie den Kannibalen nannten, weil er seine Gegner förmlich zu verschlingen drohte, indem er die "Leistungsgrenze bis kurz vor den sportlichen Selbstmord" verschob, konnte in der mehr als hundertjährigen Geschichte der Frankreich-Rundfahrt dieses übersinnliche Gefühl am längsten auskosten: Sagenhafte sechsundneunzig Renntage fuhr er in Gelb. Eine unvorstellbare Zahl, wenn man bedenkt, daß schon der einmalige Gewinn einen Rennfahrer in den Kreis der Unsterblichen aufrücken läßt. Selbst dem siebenfachen Tour-Sieger Lance Armstrong waren "nur" einundachtzig Tage vergönnt. Unsere deutschen Heroen Rudi Altig und Jan Ullrich brachten es immerhin auf jeweils achtzehn Tage.

Ein Mythos, der als Marketinginstrument geboren wurde: 1919 erstmals im Einsatz, sollte das "Maillot Jaune" den Gesamtführenden in den Augen der Zuschauer deutlicher vom Peloton abheben. Erfunden hat es der Vater der Tour, Henri Desgrange, der sich als Chefredakteur von "L'Auto" vom eigenen Blatt inspirieren ließ: Er wählte Gelb, weil seine Zeitung auf gelbes Papier gedruckt wurde. Schon mit dem ersten Träger, dem Franzosen Eugène Christophe, gelang diese Übung vorzüglich. Das Trikot war von Anfang an ein Erfolg.

Der französische Journalist und Tour-Historiker Jean-Paul Ollivier geht ins seinem Bildband "Das Gelbe Trikot" der Geschichte dieser Sporttrophäe nach. In vielen Fallgeschichten rekonstruiert er die Rennverläufe jener Schicksalstage, kenntnisreich im Detail und stets mit Sympathie den Athleten gegenüber. Er würdigt nicht nur Komplettfahrer wie Hinault, Induráin, Anquetil, Fignon oder Coppi, die als Tour-Sieger ohnehin Geschichte schrieben. Ollivier porträtiert auch Rennfahrer, die nur kurz die Ehre hatten - wie etwa der unermüdliche Ausreißer Jens Voigt.

Unser Bild zeigt den Franzosen Roger Walkowiak, der 1956 zu seinem eigenen Erstaunen nicht nur die Führung überahm, sondern auch die Tour gewann: Der erste Versuch, sich als Träger des Gelben Trikots als sich selbst wiederzuerkennen, bereitet ihm sichtlich Probleme (Jean-Paul Ollivier: "Das Gelbe Trikot". Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2005. 216 S., 337 Abb., geb., 22,90 [Euro]).

HANNES HINTERMEIER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Angetan zeigt sich Rezensent Hannes Hintermeier von diesem Bildband über die Geschichte des Gelben Trikots, des Hemds, das den Führenden der Tour de France kennzeichnet. Wie er berichtet, beschrieb Eddy Merckx das Überstreifen das Trikots, das 1919 als Marketinginstrument eingeführt wurde, dann aber schnell zum Mythos avancierte, als ein "fast übersinnliches Erlebnis". Der Autor Jean-Paul Ollivier, Journalist und Tour-Historiker, rekonstruiere in vielen Fallgeschichten die Rennverläufe der großen Rennen. Seine Darstellung lobt Hintermeier als "kenntnisreich im Detail" und voller "Sympathie den Athleten gegenüber". Dabei würdige Ollivier nicht nur Komplettfahrer wie Hinault, Indurain, Anquetil, Fignon oder Coppi, die als Tour-Sieger ohnehin Geschichte schrieben, sondern porträtiere auch Rennfahrer, die nur kurz die Ehre hatten - wie etwa der unermüdliche Ausreißer Jens Voigt.

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