Clara lebt in München, hat einen gut dotierten Job und eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Ihre Eltern leben in Berlin. Eines Tages erhält Clara die Nachricht, dass ihre Mutter Ruth unheilbar an Krebs erkrankt ist. Ruth möchte noch einmal in ihren Heimatort fahren. Clara beschließt, die letzte
Reise zusammen mit ihrer Mutter anzutreten und ihr beizustehen.
Der Schreibstil ist flüssig,…mehrClara lebt in München, hat einen gut dotierten Job und eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Ihre Eltern leben in Berlin. Eines Tages erhält Clara die Nachricht, dass ihre Mutter Ruth unheilbar an Krebs erkrankt ist. Ruth möchte noch einmal in ihren Heimatort fahren. Clara beschließt, die letzte Reise zusammen mit ihrer Mutter anzutreten und ihr beizustehen.
Der Schreibstil ist flüssig, und die Geschichte wird aus Claras Sicht erzählt. Durch die kurzen Kapitel findet der Leser einen schnellen Einstieg. Clara ist sehr selbständig, von daher ist es etwas unverständlich, warum sie an der aussichtslosen Affäre festhält. Ruth ist trotz ihrer Krankheit sehr forsch und trägt alles mit Fassung und Humor. Der Vater zieht sich in sich selbst zurück, da er mit der Situation nicht umzugehen weiß. Meiner Meinung nach sind die Dialoge zwischen Mutter und Tochter sehr hölzern und Clara kommt teils auch sehr dramatisch rüber und zeigt selbst vor den behandelnden Ärzten nicht viel Respekt. Sie hat zeitweise eine bevormundende Art ihrer Mutter gegenüber, die diese jedoch rigoros unterbindet. Sie erhalten große Unterstützung von Philipp dem Sohn einer ehemaligen Freundin von Ruth, der mittlerweile Arzt in der Palliativmedizin ist. Nachdem Ruth den Wunsch geäußert hat, nochmals ihren Geburtsort aufzusuchen, machen sich Mutter und Tochter auf die Reise und verbringen gemeinsam einen bewegenden Sommer in der Uckermark.
Fazit: Aufgrund der merkwürdigen Dialoge haben sich bei mir leider die erwarteten Emotionen nicht eingestellt. Ich habe schon mehrere Bücher mit ernsten Themen gelesen, die mich weit mehr berührt haben. Die Mutter Ruth ist wirklich bemerkenswert wie tapfer und würdevoll sie mit der Krankheit umgeht. In sie kann man sich gut hineinversetzen. Doch die vielen Nebenschauplätze und eine fast schon kitschige Sequenz zum Ende lassen für mich den Ernst der Geschichte in den Hintergrund treten. Abschließend danke ich der Lesejury, dass ich diesen Roman im Rahmen einer Leserunde zur Verfügung gestellt bekommen habe.