'Es gelingt Karin Kiwus, in einem einzigen Gedicht mehr Wirklichkeit einzufangen, als andere in seitenlanger Prosa.' Wolfgang HildesheimerIm Jahr 1976 - kurz nach Rolf Dieter Brinkmanns 'Westwärts 1&2' und Hans Magnus Enzensbergers 'Mausoleum' - erschien der erste Gedichtband von Karin Kiwus: 'Von beiden Seiten der Gegenwart'; es war ein Ereignis. Karl Krolow und Helmut Heißenbüttel begeisterten sich für ihre Gedichte, und Heinz Ludwig Arnold schrieb: 'Soweit ich sehe, ist Karin Kiwus, vielleicht dank ihrer Unbefangenheit, die einzige Lyrikerin, der es gelungen ist, zwischen den Erkenntnissen der siebziger Jahre und der großen lyrischen Tradition zu vermitteln: beide zu verbinden in einem neuen Ton, der auch neue Maßstäbe setzt.' Vier Auflagen erfuhr der Band - und war in aller Munde. Auch die folgenden Titel ihrer Lyrikbände erzählen von der Zeit und lesen sich heute zeitenthoben: 'Angenommen später' (1979), 'Das Chinesische Examen' (1992) und 'Nach dem Leben' (2006). Aus diesemreichhaltigen Fundus schöpft 'Das Gesicht der Welt', eine zeitlose Gesamtausgabe der Gedichte von Karin Kiwus, einer Autorin, die aus der Geschichte der Lyrik der letzten Jahrzehnte nicht wegzudenken ist.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Karin Kiwus und ihre Gedichte schätzt Nico Bleutge offenbar sehr. Wenn nun ein Band mit den gesammelten Gedichten 30 Jahren erscheint, horcht Bleutge auf und lässt den Blick schweifen von den 70er Jahren mit ihren flimmernden Texten, flimmernden lyrischen Ich-Gestalten und den gesellschaftskritischen Aspekten, wenn die Autorin Ich- und Welterkundung miteinander vereint, bis zu den sprachlich immer weiter verfeinerten Texten, in denen Kiwus die freie Langzeile feiert. Die Verbindung von Malen, Schreiben und Leben scheint dem Rezensenten in den hier versammelten Texten allgegenwärtig, und so nimmt er Kiwus' Gedichte gern als "Gedächtnisgepäck".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Es gelingt Karin Kiwus, in einem einzigen Gedicht mehr Wirklichkeit einzufangen, als andere in seitenlanger Prosa.« Wolfgang Hildesheimer »Wenn sie den hohen Ton wiederfindet, dann gebrochen und respektlos. Das ist große Dichtung.« Widmar Puhl, SWR2, Die Buchkritik »Verse, die um ihre Empfindlichkeit zu schützen, Nüchternheit vorgeben, Gedichte voller rabiater Anmut und herber Sinnlichkeit.« Aus der Begründung der Darmstädter Jury /Peter Härtling; Buch des Monats Juni 2014 »Eine schlüssige Gesamtkomposition rund um ihr zentrales Motiv: den menschlichen Körper.« Helmut Böttiger, Deutschlandradio Kultur «Die Vielfalt ihrer Perspektiven ist ebenso bewundernswert wie die Permanenz des Zweifels und des Skizzenhaften, die ihre Verse durchzieht.« Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung »Ein Sammelband lädt ein, der Spur (...) zu folgen, die (...) zeigt, wie sehr Kiwus im Laufe ihres Lebens den Blick geschärft und ihr Schreiben weiterentwickelt hat.« Nico Bleutge, Neue Zürcher Zeitung