Die Suche nach dem Geist
Das chinesische Schiff Fuzhou Dragon ist auf dem Weg nach New York. Mit an Bord ein skrupelloser chinesischer Menschenhändler wie auch einige chinesische Bürger, die illegal in die USA einreisen möchten. Das FBI hat den Menschenschmuggler, der nur unter dem Decknahmen der
„Geist“ bekannt ist, im Visier und plant, ihn direkt im New Yorker Hafen zu verhaften. Doch bevor…mehrDie Suche nach dem Geist
Das chinesische Schiff Fuzhou Dragon ist auf dem Weg nach New York. Mit an Bord ein skrupelloser chinesischer Menschenhändler wie auch einige chinesische Bürger, die illegal in die USA einreisen möchten. Das FBI hat den Menschenschmuggler, der nur unter dem Decknahmen der „Geist“ bekannt ist, im Visier und plant, ihn direkt im New Yorker Hafen zu verhaften. Doch bevor dies passieren kann, sprengt der Geist die Fuzhou Dragon vor der Küste in die Luft und flieht. Auch einige chinesischen Immigranten können sich an Land retten. Während das FBI zusammen mit Lincoln Rhyme und Amelia Sachs versuchen, den Schlangenkopf aufzuspüren, macht sich der Geist auf die Suche nach den Überlebenden des Schiffes, bei denen es sich um politische Dissidenten handelt, da diese sein Gesicht kennen. Eine gnadenlose Jagd durch Chinatown beginnt.
Die Ermittlungen dauern nur rund 84 Stunden an und man sollte meinen, vor allem, wenn man weitere Bücher der Rhyme/Sachs-Reihe kennt, dass man hier wieder einen hochspannenden, intelligent angelegten Thriller in Händen halten würde. Intelligent angelegt und hervorragend durchdacht ist die Geschichte auch wieder, allerdings leider nur mäßig spannend. Jeffery Deaver verliert sich in diesem Band um sein kongeniales Ermittlerduo Lincoln Rhyme und Amelia Sachs zu sehr in Details und Erklärungen. Dies nimmt ständig die Spannung aus der Story und stört den Lesefluss.
Menschenschmuggel chinesischer Bürger ist dieses Mal das Thema des Thrillers und Jeffery Deaver hat hervorragend recherchiert. Das merkt man auf jeder Seite. Ausführlich und durchaus auch sehr interessant erzählt, berichtet Jeffery Deaver über die skrupellosen Machenschaften der Menschenhändler, über die Ausbeutung der Immigranten sowie über die politische Situation in China und über die Gründe zur Flucht seiner politischen Dissidenten, den Wenigen, die es nach dem Untergang des Schiffes mit sehr viel Glück an Land geschafft haben.
Auch entwickelt sich die Story wieder äußerst komplex, akribisch werden Spuren verfolgt und ausgewertet, Lincoln Rhyme kann sein Genie wieder voll ausleben, aber irgendwie bleiben Amelia Sachs wie auch Rhyme dieses Mal ungewöhnlich blass. Die Bissigkeit von Rhyme fehlt über weite Strecken des Thrillers und Amelia wirkt sehr verletzlich, begeht Fehler und tritt nicht so selbstbewusst wie sonst auf. Die Gründe hierfür erfährt man jedoch im Verlauf des Buches. Auch der sonst so unterhaltsame Schlagabtausch zwischen Thom und Rhyme, der einen immer mal schmunzeln lässt und die Stimmung ein wenig auflockert, fehlt fast vollständig.
Fazit: „Das Gesicht des Drachen“ gehört eher zu den schwächeren Büchern der Reihe. Zwar ist die Story wieder komplex angelegt, allerdings bleiben die Charaktere etwas blass und eine rechte Spannung mag während der gesamten Story nicht aufkommen.