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Vom Spanischen Bürgerkrieg, den sie gemeinsam mit Ernest Hemingway erlebte, über den Zweiten Weltkrieg mit der Befreiung Dachaus und den Krieg in Vietnam bis zum Krieg in Nicaragua berichtete Martha Gellhorn fünfzig Jahre lang von nahezu jedem Schlachtfeld dieser Erde. Sie scherte sich dabei nicht um Kugelhagel oder Bombendetonationen, geschweige denn um militärische Strategien, ihr Augenmerk galt allein der leidenden Zivilbevölkerung, deren Elend sie eindrücklich festhielt.

Produktbeschreibung
Vom Spanischen Bürgerkrieg, den sie gemeinsam mit Ernest Hemingway erlebte, über den Zweiten Weltkrieg mit der Befreiung Dachaus und den Krieg in Vietnam bis zum Krieg in Nicaragua berichtete Martha Gellhorn fünfzig Jahre lang von nahezu jedem Schlachtfeld dieser Erde. Sie scherte sich dabei nicht um Kugelhagel oder Bombendetonationen, geschweige denn um militärische Strategien, ihr Augenmerk galt allein der leidenden Zivilbevölkerung, deren Elend sie eindrücklich festhielt.
Autorenporträt
MARTHA GELLHORN wurde am 8. November 1908 in St. Louis geboren. Sie studierte in Bryn Mawr, ging 1930 nach Paris. 1937 folgte sie Ernest Hemingway in den Spanischen Bürgerkrieg. Bis zum Ende des Kalten Krieges war sie bei jedem wichtigen internationalen Konflikt an vorderster Front dabei, um als Kriegsreporterin darüber zu berichten. Martha Gellhorn starb auf eigenen Wunsch am 16. Februar 1998 im Alter von fast 90 Jahren in London.Seit ein paar Jahren haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, 'Ausgewählte Werke' Martha Gellhorns neu oder erstmals auf Deutsch vorzulegen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Als sehr lesenswert und liebevoll gestaltet bezeichnet Joachim Käppner dieses Buch mit Reportagen der amerikanischen Kriegsreporterin Martha Gellhorn aus den Jahren 1937 bis 1987. Wie Gellhorn von den Kriegs- und Krisenschauplätzen der Welt, auch den vergessenen, aus Spanien, China, Vietnam usw. berichtet, nah am Geschehen, moralisch integer, mutig, katapultiert sie laut Käppner locker aus dem Schatten ihres Gatten Ernest Hemingway heraus.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.02.2013

Strandgut
der Geschichte
Martha Gellhorns eindringliche
Reportagen aus dem Krieg
„Drei kleine Jungen hatten kahlrasierte Köpfe und unterschiedliche Schienen an ihren Körpern; das Bein des einen Jungen war an einem von der Decke hängenden Seil befestigt. Sie lebten für sich in einer Ecke; nicht nur, daß sie verwundet waren, sie hatten auch noch Tuberkulose. Die Schwester sagte, sie hätten Fieber und das machte sie ausgelassen. Sie würden nicht durchkommen, nicht einmal dann, meinte sie, wenn man ihnen etwas zu essen geben oder sie in ein Sanatorium schicken könnte.“ Barcelona, im Winter 1938. Die spanische Republik steht vor dem Fall. Aus der katalanischen Großstadt, welche die Faschisten im folgenden Jahr erreichen werden, schreibt die amerikanische Journalistin Martha Gellhorn (1908–1998). Jahrzehntelang berichtete sie über bewaffnete Konflikte: Spanien, China, der Zweite Weltkrieg, Vietnam, Nahost. Sie gehörte zu den besten Kriegskorrespondenten, die es je gab – weil sie sich nie vereinnahmen ließ, unglaublich nah vom Geschehen berichtete und weil für sie weniger Feldzüge und Strategien wichtig waren als die Folgen des Krieges für die Menschen, wie für die drei verlorenen Kinder in Barcelona 1938.
  Der Dörlemann-Verlag hat ein liebevoll gestaltetes, sehr lesenswertes Buch mit übersetzten Gellhorn-Reportagen von 1937 bis 1987 herausgebracht. Es erinnert an eine großartige Journalistin, an eine mutige, ihrem moralischen Leitstern folgende Frau. Es führt die Leser auch an Orte von Konflikten, die heute vergessen sind und damals für die Menschen eine epochale Katastrophe waren. In Finnland, 1939 bestürmt von Stalins Roter Armee, ist Gellhorn beeindruckt von der tapferen Gegenwehr des demokratischen Landes: Dessen Armee „besitzt die Entschlossenheit derjenigen, die auf ihrer Heimaterde kämpfen“. In Java 1946 besucht sie, alles andere als eine Anhängerin des Kolonialismus, gefangene holländische Zivilisten, die in die Hand der Aufstandsbewegung geraten sind, wie menschliches Strandgut von Konflikten, die sie kaum verstehen: „Der allertraurigste Anblick waren die Kinder, wie sie da an den Wänden hockten und versuchen, bräunliche Batzen aus trockenem Reis aufzuwärmen. “
  Zu Unrecht stand sie als Autorin im Schatten des Schriftstellers Ernest Hemingway, den sie 1940 heiratete. Frei von großen Irrtümern blieb auch sie nicht, aber wer ist das schon? Gellhorn war nach 1945 eine scharfzüngige Kritikerin aller amerikanischen Kriege und der nuklearen Aufrüstung; jeder Krieg, schrieb sie 1959, „ist eine bösartige Krankheit, eine Idiotie“. Und doch schilderte kaum jemand eindringlicher den spanischen Bürgerkrieg ab 1936 als verzweifelten Widerstand einer Republik, die von Demokratien des Westens alleingelassen wurde gegen die Macht der Faschisten. Eine Militärintervention des Westens hätte wahrscheinlich den Lauf der Weltgeschichte zum Besseren verändert.
JOACHIM KÄPPNER
Martha Gellhorn: Das Gesicht des Krieges. Reportagen 1937-1987. Aus dem Englischen von Hans-Ulrich Möhring. Dörlemann Verlag, Zürich 2012. 567 Seiten, 24,90 Euro.
„Krieg ist eine bösartige
Krankheit, eine Idiotie.“
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