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Das menschliche Gesicht gilt einerseits als subtiler, "schwacher Code", das sich im Alltag den Deutungen der menschlichen Wahrnehmung immer wieder zu entziehen scheint. Andererseits wird gerade in Medien wie dem Film das Gesicht strategische eingesetzt, um unterschwellig Botschaften zu vermitteln. Die Bild-Werdung des Menschen hat, wie diese Arbeit zeigt, nicht erst mit dem Aufkommen von Diktaturen seine "Unschuld" verloren. Aber erst im Modus seiner Lesbarmachung, als still gestelltes Bild wie es in Form der Großaufnahme im Film zur Geltung kommt, kann es als scheinbare Evidenz seine…mehr

Produktbeschreibung
Das menschliche Gesicht gilt einerseits als subtiler, "schwacher Code", das sich im Alltag den Deutungen der menschlichen Wahrnehmung immer wieder zu entziehen scheint. Andererseits wird gerade in Medien wie dem Film das Gesicht strategische eingesetzt, um unterschwellig Botschaften zu vermitteln. Die Bild-Werdung des Menschen hat, wie diese Arbeit zeigt, nicht erst mit dem Aufkommen von Diktaturen seine "Unschuld" verloren. Aber erst im Modus seiner Lesbarmachung, als still gestelltes Bild wie es in Form der Großaufnahme im Film zur Geltung kommt, kann es als scheinbare Evidenz seine manipulierende Funktion einnehmen.

Ob in Deutschland, Italien oder Russland - alle diese Diktaturen wollen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Arbeiterschaft versichern, um ihre ideologischen Ziele zu verwirklichen. Das kulturell und symbolisch vorgeprägte Gesicht, muss daher für die Propaganda umcodiert werden. Dem immer noch weit verbreiteten Verdikt der "Gleichschaltung" wird jedoch in diesem Buch differenziert gegenübergetreten: Die Möglichkeiten des Gesichts, es für unterschiedlichen historischen Konstellationen und Herausforderungen anzupassen und zu instrumentalisieren, machen es zu einem facettenreichen Medium für rhetorische Strategien.
Autorenporträt
Prof. Dr. Frank Thomas Meyer hat an der Universität Siegen Medienwissenschaften studiert und 2005 mit einer Arbeit zu Strategien der Selbstreflexion im Dokumentarfilm promoviert. Von 2005 bis 2007 war Thomas Meyer wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG geförderten Projekt "Gesichter im Film" an der Universität Köln. Bereichert durch jahrelange und intensive Forschung im Bereich Filmstragien und Bildanalyse, die in dieses aussergewöhnliche Buch münden, taucht der Autor parallel in Unternehmenswelt(en) ein und lehrt heute u.a. zu Leadership, KI und organisationaler Resilienz an der MD.H Düsseldorf.