Der Begriff Gewissen wird oft von uns verwendet: ein gutes oder schlechtes Gewissen haben, eine Gewissensentscheidung treffen, in einen Gewissenskonflikt geraten. Gleichzeitig sind wir unsicher darüber, was das Gewissen überhaupt ist. Der katholische Philosoph Josef Bordat legt die historischen, theologischen und naturrechtlichen Aspekte des Konzepts dar, um insbesondere die wesentliche Spannung des Gewissensbegriffs zwischen der inneren Haltung des Subjekts und der Formung dieser Haltung durch äußere Normen mit Objektivitätsanspruch zu betrachten. Dabei spielen die Bildung des Gewissens im…mehr
Der Begriff Gewissen wird oft von uns verwendet: ein gutes oder schlechtes Gewissen haben, eine Gewissensentscheidung treffen, in einen Gewissenskonflikt geraten. Gleichzeitig sind wir unsicher darüber, was das Gewissen überhaupt ist. Der katholische Philosoph Josef Bordat legt die historischen, theologischen und naturrechtlichen Aspekte des Konzepts dar, um insbesondere die wesentliche Spannung des Gewissensbegriffs zwischen der inneren Haltung des Subjekts und der Formung dieser Haltung durch äußere Normen mit Objektivitätsanspruch zu betrachten. Dabei spielen die Bildung des Gewissens im katholischen Glauben sowie die kontroversen Debatten zum Gewissenskonzept im Zweiten Vatikanischen Konzil eine zentrale Rolle. Schließlich wird die verfassungsrechtliche Dimension des Begriffs in Gestalt der Gewissensfreiheit des Bürgers und insbesondere des Mandatsträgers aufgezeigt. Aktuelle Fallbeispiele von konkreten Gewissensentscheidungen aus den Bereichen Lebensschutz und Politik ergänzen die Abhandlung.
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Autorenporträt
Bordat, JosefJosef Bordat wuchs in Straelen am Niederrhein auf. 1991 beendete er seine Schulausbildung am Friedrich-Spee-Gymnasium Geldern mit dem Abitur. Nach seinem Hochschulabschluss als Wirtschaftsingenieur (Dipl.-Ing.) studierte Bordat Soziologie und Philosophie in Berlin und Arequipa/Peru (M.A.). 2006 wurde er am Institut für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Berlin zum Dr. phil. promoviert.Von 1997 bis 2001 war Bordat Vorstandsmitglied einer privaten Berliner Arbeitsvermittlung, freier Unternehmensberater und Dozent für Wirtschaftsfächer. Nach seinem Studien-, Lehr- und Forschungsaufenthalt in Arequipa (2002) war er in der Verwaltung eines Ingenieurbüros, als Mitherausgeber des International Journal of the Humanities (Melbourne) und als Redakteur des Marburger Forum tätig.Im Mai 2011 übernahm er die Stelle eines Wissenschaftlichen Mitarbeiters im Institut für Ethnologie der Freien Universität Berlin. Dort arbeitet er in Projekten
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Europäischen Union.Zudem arbeitet Bordat als freier Autor, insbesondere zu den Aktualisierungsmöglichkeiten der Völkerrechtskonzeption des Bartolomé de Las Casas, zu Fragen im Spannungsfeld von Ethik, Politik und Recht sowie zum Verhältnis von Religion und Wissenschaft. Er ist Pressesprecher des Vereins Katastrophennetz (Kiel), Gutachter für verschiedene Fachzeitschriften, Mitglied unterschiedlicher wissenschaftlicher Organisationen und Arbeitskreise und nimmt mit seinem Weblog Jobo72 aktiv am Austausch innerhalb der Blogozese teil.
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