Stäffele und Kessellage, Mercedes und Porsche, Schlossplatz, Fernsehturm und Mineralwasser - es gibt so vieles, das Stuttgart einzigartig macht. "Alleinstellungsmerkmale" sind für Städte wichtig, um in der Welt positiv aufzufallen. Stuttgart hat so viel Bemerkenswertes ganz für sich alleine, dass nicht mal die Einwohner alles kennen. In diesem Buch beschreiben zwei Stuttgart-Experten informativ und unterhaltsam, wo, wie und warum sich ihre Lieblingsstadt von anderen abhebt und worauf sich Neu-Stuttgarter freuen können.
Die älteste Waldorfschule, der älteste Fernsehturm und das älteste Kartenspiel der Welt - das gibt es nur in Stuttgart. Ein Musiktheater, das eine Kritikerjury bereits sieben Mal als "Opernhaus des Jahres", und einen Staatsopernchor, der schon sechs Mal zum "Chor des Jahres" gekürt wurde - das gibt es nur in Deutschlands Kulturhauptstadt Stuttgart. Einen zoologisch-botanischen Garten gibt es deutschlandweit nur in Stuttgart. So viel Feinstaub gibt es nur in Stuttgart. Ein Theater, das gleichzeitig als Zahnradbahndepot dient - das gibt es nur in Stuttgart.
In ihrem ersten gemeinsamen Buch machen einer der meistgelesenen Stuttgarter Lokalredakteure und einer der meistgelesenen Stuttgart-Blogger Lust auf die Schwabenmetropole. Sie verschweigen auch nicht, was alles hier schiefläuft. Streit um Stuttgart 21, ein oft schwieriger Umgang mit historischen Bauten, ein Labyrinth der Baustellen - auch das sind Kennzeichen einer aufregenden Stadt, die man trotz allem lieben muss.
Die älteste Waldorfschule, der älteste Fernsehturm und das älteste Kartenspiel der Welt - das gibt es nur in Stuttgart. Ein Musiktheater, das eine Kritikerjury bereits sieben Mal als "Opernhaus des Jahres", und einen Staatsopernchor, der schon sechs Mal zum "Chor des Jahres" gekürt wurde - das gibt es nur in Deutschlands Kulturhauptstadt Stuttgart. Einen zoologisch-botanischen Garten gibt es deutschlandweit nur in Stuttgart. So viel Feinstaub gibt es nur in Stuttgart. Ein Theater, das gleichzeitig als Zahnradbahndepot dient - das gibt es nur in Stuttgart.
In ihrem ersten gemeinsamen Buch machen einer der meistgelesenen Stuttgarter Lokalredakteure und einer der meistgelesenen Stuttgart-Blogger Lust auf die Schwabenmetropole. Sie verschweigen auch nicht, was alles hier schiefläuft. Streit um Stuttgart 21, ein oft schwieriger Umgang mit historischen Bauten, ein Labyrinth der Baustellen - auch das sind Kennzeichen einer aufregenden Stadt, die man trotz allem lieben muss.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.02.2018Autos im Kopf
Zwei Blogger schreiben ein Buch über ihre Heimatstadt Stuttgart, doch Bogen und Mikolaj ergehen sich nicht in Lobhudeleien, auf die Stuttgarter Hochgefühle folgen die Streitfälle, und davon gibt es wahrlich genug. Gelten doch die Stuttgarter als die Erfinder, wenn nicht gar Personifizierung des Wutbürgers. Somit ist ihnen Stuttgart 21, der problematische Bahnhofneubau, ebenso ein Thema wie die schwierigen Zustände im Leonhardsviertel, dem innerstädtischen Rotlichtrevier. Stau ist ein weiteres Dauerthema der Stadt im Kessel, weil dem Stuttgarter sein Heiligsblechle eben heilig ist und er fährt, wo er kann. Oft geht dann nichts, wie zuletzt im schwäbischen Tatort zu sehen war. Da war der Stau der spannende Protagonist, die Autoschlange verharrte auf der Neuen Weinsteige. Auch wenn all das nur im Studio (in Freiburg) nachgebaut worden war - von der hochgelegenen Straße aus darf Stuttgart aussehen wie L.A. Zumindest bei Nacht. Tagsüber und im Buch geht es noch um Kehrwoche, Feinstaub, die Wilhelma, immer wieder um die Autostadt, aber auch viel um Kunst und Kultur. Es hat sich ja herumgesprochen: Stuttgarts Oper wurde schon sieben Mal zum "Opernhaus des Jahres" gekürt. Modernes Bauen hat in Stuttgart seit hundert Jahren Tradition, die Weißenhofsiedlung aus den zwanziger Jahren steht mittlerweile auf der Weltkulturliste der Unesco, der Tagblattturm war das erste Sichtbetonhochhaus der Welt, und die älteste Waldorfschule gehört ebenso zu Stuttgart wie der älteste Fernsehturm, gebaut 1956. In den frühen Fünfzigern wurde in Stuttgart des Weiteren von der Liederhalle bis zum Landtag hochmodern gebaut. Die Autoren Uwe Bogen und Patrick Mikolaj kennen ihre Stadt gut und übertreiben es nicht mit dem Lokalkolorit. Ein bisschen Äffle und Pferdle muss sein, die als "Käpsele" bezeichneten Künstler von Wommy Wonder bis Christof R. Sage sind eher "in Stuttgart legendär", aber die Highlights und die Stuttgarter Unikate verlocken zu einem Ausflug nach Württemberg. Leider, leider hat es mal wieder nicht für ein Register gereicht, und einen Stadtplan gibt es auch nicht, auf dem man die Hochgefühle und Streitfälle verorten könnte. Schade, denn das Buch taugt durchaus nicht nur für Einheimische und Reigschmeckte, auch Besucher könnten sich damit auf die Pirsch machen.
bär
"Das gibt es nur in Stuttgart" von Uwe Bogen und Patrick Mikolaj. Silberburg-Verlag, Tübingen 2017. 160 Seiten, 75 Abbildungen. Broschiert, 16,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zwei Blogger schreiben ein Buch über ihre Heimatstadt Stuttgart, doch Bogen und Mikolaj ergehen sich nicht in Lobhudeleien, auf die Stuttgarter Hochgefühle folgen die Streitfälle, und davon gibt es wahrlich genug. Gelten doch die Stuttgarter als die Erfinder, wenn nicht gar Personifizierung des Wutbürgers. Somit ist ihnen Stuttgart 21, der problematische Bahnhofneubau, ebenso ein Thema wie die schwierigen Zustände im Leonhardsviertel, dem innerstädtischen Rotlichtrevier. Stau ist ein weiteres Dauerthema der Stadt im Kessel, weil dem Stuttgarter sein Heiligsblechle eben heilig ist und er fährt, wo er kann. Oft geht dann nichts, wie zuletzt im schwäbischen Tatort zu sehen war. Da war der Stau der spannende Protagonist, die Autoschlange verharrte auf der Neuen Weinsteige. Auch wenn all das nur im Studio (in Freiburg) nachgebaut worden war - von der hochgelegenen Straße aus darf Stuttgart aussehen wie L.A. Zumindest bei Nacht. Tagsüber und im Buch geht es noch um Kehrwoche, Feinstaub, die Wilhelma, immer wieder um die Autostadt, aber auch viel um Kunst und Kultur. Es hat sich ja herumgesprochen: Stuttgarts Oper wurde schon sieben Mal zum "Opernhaus des Jahres" gekürt. Modernes Bauen hat in Stuttgart seit hundert Jahren Tradition, die Weißenhofsiedlung aus den zwanziger Jahren steht mittlerweile auf der Weltkulturliste der Unesco, der Tagblattturm war das erste Sichtbetonhochhaus der Welt, und die älteste Waldorfschule gehört ebenso zu Stuttgart wie der älteste Fernsehturm, gebaut 1956. In den frühen Fünfzigern wurde in Stuttgart des Weiteren von der Liederhalle bis zum Landtag hochmodern gebaut. Die Autoren Uwe Bogen und Patrick Mikolaj kennen ihre Stadt gut und übertreiben es nicht mit dem Lokalkolorit. Ein bisschen Äffle und Pferdle muss sein, die als "Käpsele" bezeichneten Künstler von Wommy Wonder bis Christof R. Sage sind eher "in Stuttgart legendär", aber die Highlights und die Stuttgarter Unikate verlocken zu einem Ausflug nach Württemberg. Leider, leider hat es mal wieder nicht für ein Register gereicht, und einen Stadtplan gibt es auch nicht, auf dem man die Hochgefühle und Streitfälle verorten könnte. Schade, denn das Buch taugt durchaus nicht nur für Einheimische und Reigschmeckte, auch Besucher könnten sich damit auf die Pirsch machen.
bär
"Das gibt es nur in Stuttgart" von Uwe Bogen und Patrick Mikolaj. Silberburg-Verlag, Tübingen 2017. 160 Seiten, 75 Abbildungen. Broschiert, 16,90 Euro.
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