Wer sich lange genug mit Fragen der "Rheuma"-behandlung be faßt hat, bei dem ist, wenn er nur einigen Sinn für Sprachlogik be sitzt, eine Art "Allergie gegen den Rheumabegriff" entstanden, den er als diffus und mißverständlich empfinden muß. Dabei ist dieses Wort "Rheuma" in so vielen nützlichen Begriffen-man denke nur an "Rheumabekämpfung", "Rheumaabteilung", "Rheumabad" usw. -so tief verankert, daß er als unausrottbar gelten darf. Unter diesen Umständen scheint es mir am klarsten und einfachsten zu sein, zwi schen einem riesigen Arbeitsgebiet "Rheumatologie" und einer be sonderen, glücklicherweise nicht sehr häufigen, entzündlichen Er krankung "Rheumatismus" zu unterscheiden. "Rheumatologie" ist dann das Arbeitsgebiet, das sich-um es einmal zu umfassen-mit den meist schmerzhaften Leiden des Bewegungs-und Stützapparates mit Ausnahme der äußeren Verletzungen, der Neoplasmen und ge wisser anderer Knochenkrankheiten befaßt. "Rheumatismus" aber ist eine entzündliche Erkrankung - mankann sie bekanntlich auch "echten" oder Rheumatismus "verus" nennen -, über deren Ein deutigkeit kein Zweifel bestehen kann, auch wenn über ihre Ätiologie und Pathogenese noch viel disputiert werden dürfte. Eine Arbeit, die sich wie die vorliegende mit den Erkrankungen der Schleimbeutel und Sehnenscheiden befaßt, gehört ohne Zweifel in das Arbeitsgebiet "Rheumatologie". In den Bereich des "Rheuma tismus" gehört unsere Arbeit nur insofern, als sie unter anderem auch die "rheumatische" Bursitis und Tendovaginitis behandelt und von den übrigen Schleimbeutel- und Sehnenscheidenerkrankungen abgrenzt.
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