Rusiv, ein Dorf in der historischen Region Ostgalizien, gehört heute zur Ukraine. Im 20. Jahrhundert wechselte es mehrmals die staatliche Zugehörigkeit. Über die Jahrzehnte wanderten viele Bewohner nach Kanada aus. Dichte Netzwerke zwischen den Ausgewanderten und den zu Hause Gebliebenen bestimmten das Leben des Dorfes - und waren sogar stark genug, den Eisernen Vorhang zu durchdringen. In der Gegenwart migrieren viele Bewohner nach Südeuropa, sodass bis heute von einem global vernetzten Dorf zu sprechen ist. Der Autor richtet den Blick auf eine Menschengruppe, die meist außen vor bleibt, die…mehr
Rusiv, ein Dorf in der historischen Region Ostgalizien, gehört heute zur Ukraine. Im 20. Jahrhundert wechselte es mehrmals die staatliche Zugehörigkeit. Über die Jahrzehnte wanderten viele Bewohner nach Kanada aus. Dichte Netzwerke zwischen den Ausgewanderten und den zu Hause Gebliebenen bestimmten das Leben des Dorfes - und waren sogar stark genug, den Eisernen Vorhang zu durchdringen. In der Gegenwart migrieren viele Bewohner nach Südeuropa, sodass bis heute von einem global vernetzten Dorf zu sprechen ist. Der Autor richtet den Blick auf eine Menschengruppe, die meist außen vor bleibt, die Dorfbewohner, und eröffnet so eine neue Sichtweise auf die Geschichte Osteuropas.
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Inhaltsangabe
InhaltVorwort71. Einleitung101.1. Problemstellung: Ostgalizische Dörfer im 20. Jahrhundert101.2. Methodischer Zugang und Zielsetzung: Mikrogeschichte desglobal vernetzten Dorfes171.3 Das Fallbeispiel: Ein ukrainisches Dorf vom späten19. Jahrhundert bis zur Gegenwart241.4. Quellenlage261.5. Forschungsstand und Sekundärliteratur431.6. Sprachen, Übersetzung und Transliteration532. Die Dörfer im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert572.1. Geografische Lage, Konfessionen und Sprachen572.2. Herkunftslegenden, Familienverbände und dörfliche Identitäten632.3. Grundbesitz672.4. Materielle Kultur: Eine Durchschnittsfamilie um 1900732.5. Lohnarbeit und regionale Migrationspatterns772.6. Soziale und politische Mobilisierung813. Der Beginn der Massenmigration: "Kolonien" in Kanada913.1. "Migrationsenthusiasten": Visionäre und Agenten913.2. Gehen oder bleiben? Innerfamiliäre Diskussionen983.3. Ökonomische "Push-Faktoren" und dörfliche"Kettenmigration"1024. Die jüdische Bevölkerung und ihre Netzwerke1104.1. Komplementäre Wirtschaftsstruktur und Konfliktlinien1104.2. Alternative Netzwerke: Juden in New York City1165. Das global vernetzte Dorf von der Jahrhundertwende biszum Zweiten Weltkrieg1225.1. Migrationspatterns im Wandel1225.2. Dörfliche Netzwerke in Kanada1505.3. Global vernetzte Familien und Familienökonomien vor dem Zweiten Weltkrieg1855.4. Politische Mobilisierung und Radikalisierung2256. Migration in die junge Sowjetunion2446.1. Eine Alternative zu Kanada2446.2. Exkurs: Eine Kommune im Gebiet Odessa2487. Nationalsozialismus und Stalinismus2747.1. Die erste Sowjetherrschaft2747.2. Die nationalsozialistische Herrschaft2837.3. Weltkrieg, Terror und Partisanenkampf3097.4. Die Repressierten und ihre Netzwerke3407.5. Schwieriges Gedenken3698. Innersowjetische Migrationsprozesse3788.1. Das sowjetische Dorf3788.2. Bildungsmigration und Urbanisierung3858.3. Sowjetische "frontier labourers"3949. Das global vernetzte Dorf in der Sowjetzeit4039.1. Tourismus und "Kulturaustausch"4039.2. Kontakte im Zeichen des Kalten Krieges4509.3. Global vernetzte Familien und Familienökonomien nach dem Zweiten Weltkrieg49010. Ausblick: Das global vernetzte postsowjetische Dorf54511. Conclusio554Quellen- und Literaturverzeichnis564Abkürzungen594Kurzbiografien der wichtigsten Personen596Karten599
InhaltVorwort71. Einleitung101.1. Problemstellung: Ostgalizische Dörfer im 20. Jahrhundert101.2. Methodischer Zugang und Zielsetzung: Mikrogeschichte desglobal vernetzten Dorfes171.3 Das Fallbeispiel: Ein ukrainisches Dorf vom späten19. Jahrhundert bis zur Gegenwart241.4. Quellenlage261.5. Forschungsstand und Sekundärliteratur431.6. Sprachen, Übersetzung und Transliteration532. Die Dörfer im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert572.1. Geografische Lage, Konfessionen und Sprachen572.2. Herkunftslegenden, Familienverbände und dörfliche Identitäten632.3. Grundbesitz672.4. Materielle Kultur: Eine Durchschnittsfamilie um 1900732.5. Lohnarbeit und regionale Migrationspatterns772.6. Soziale und politische Mobilisierung813. Der Beginn der Massenmigration: "Kolonien" in Kanada913.1. "Migrationsenthusiasten": Visionäre und Agenten913.2. Gehen oder bleiben? Innerfamiliäre Diskussionen983.3. Ökonomische "Push-Faktoren" und dörfliche"Kettenmigration"1024. Die jüdische Bevölkerung und ihre Netzwerke1104.1. Komplementäre Wirtschaftsstruktur und Konfliktlinien1104.2. Alternative Netzwerke: Juden in New York City1165. Das global vernetzte Dorf von der Jahrhundertwende biszum Zweiten Weltkrieg1225.1. Migrationspatterns im Wandel1225.2. Dörfliche Netzwerke in Kanada1505.3. Global vernetzte Familien und Familienökonomien vor dem Zweiten Weltkrieg1855.4. Politische Mobilisierung und Radikalisierung2256. Migration in die junge Sowjetunion2446.1. Eine Alternative zu Kanada2446.2. Exkurs: Eine Kommune im Gebiet Odessa2487. Nationalsozialismus und Stalinismus2747.1. Die erste Sowjetherrschaft2747.2. Die nationalsozialistische Herrschaft2837.3. Weltkrieg, Terror und Partisanenkampf3097.4. Die Repressierten und ihre Netzwerke3407.5. Schwieriges Gedenken3698. Innersowjetische Migrationsprozesse3788.1. Das sowjetische Dorf3788.2. Bildungsmigration und Urbanisierung3858.3. Sowjetische "frontier labourers"3949. Das global vernetzte Dorf in der Sowjetzeit4039.1. Tourismus und "Kulturaustausch"4039.2. Kontakte im Zeichen des Kalten Krieges4509.3. Global vernetzte Familien und Familienökonomien nach dem Zweiten Weltkrieg49010. Ausblick: Das global vernetzte postsowjetische Dorf54511. Conclusio554Quellen- und Literaturverzeichnis564Abkürzungen594Kurzbiografien der wichtigsten Personen596Karten599
Rezensionen
»Matthias Kaltenbrunner hat eine beeindruckende Studie vorgelegt, akribisch, materialreich, kundig, besonders auch der Fokus auf die Herkunftsregion der Migrierenden ist mit Gewinn zu lesen.« Gunther Hirschfelder, Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2020
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