Wir funken, simsen und mailen permanent über alle Zeitzonen und Regionen der Welt und über alle Takte des persönlichen Alltags hinweg. Miriam Meckel empfiehlt eine Denkpause, denn Kommunikation braucht Qualität und Qualität braucht Zeit. Die neuen Kommunikationstechnologien bieten diese Chance, verleiten aber auch zu Abhängigkeiten. Miriam Meckel erklärt uns die Wirkung der Technologien auf den Menschen und zeigt, was es mit uns und unserem Miteinander macht, wenn alle immer auf Stand-by sind. Und sie hat eine Idee, wie wir uns trotz all dem doch noch verständigen können: Das Glück kann in der klugen Unerreichbarkeit liegen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.09.2007Abschalten für Fortgeschrittene
Man möchte es der Autorin schon nach den ersten Sätzen zurufen: "Ihre Probleme möchte ich haben!" Der Eindruck verstärkt sich nach einigen Seiten, auch wenn der Leser in dieses Buch innerhalb kürzester Zeit hineingesogen wird, so flott ist die Sprache. Miriam Meckel beschreibt folgendes Problem: Sie wird mit E-Mails und Telefonanrufen derart bombardiert, dass sie nicht mehr in der Lage ist, irgendetwas richtig zu machen oder zu Ende zu denken. Ständig läutet das Telefon, piepst der Blackberry, blinkt der Bildschirm. So weit, so gut. Doch Meckel lässt es nicht gut sein. Sie rechnet mit sämtlichen Medien ab. Dabei ist sie doch das, was man eine Power-Userin nennt. Ihre Streitschrift ist kenntnisreich und durchaus amüsant. Doch müssen Normalnutzer ein ganzes Buch lesen, damit sie es schaffen, ab und zu das Handy auszustellen? Die Antwort lautet zum Glück: Nein.
lika.
Miriam Meckel: Das Glück der Unerreichbarkeit. Murmann. 18 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Man möchte es der Autorin schon nach den ersten Sätzen zurufen: "Ihre Probleme möchte ich haben!" Der Eindruck verstärkt sich nach einigen Seiten, auch wenn der Leser in dieses Buch innerhalb kürzester Zeit hineingesogen wird, so flott ist die Sprache. Miriam Meckel beschreibt folgendes Problem: Sie wird mit E-Mails und Telefonanrufen derart bombardiert, dass sie nicht mehr in der Lage ist, irgendetwas richtig zu machen oder zu Ende zu denken. Ständig läutet das Telefon, piepst der Blackberry, blinkt der Bildschirm. So weit, so gut. Doch Meckel lässt es nicht gut sein. Sie rechnet mit sämtlichen Medien ab. Dabei ist sie doch das, was man eine Power-Userin nennt. Ihre Streitschrift ist kenntnisreich und durchaus amüsant. Doch müssen Normalnutzer ein ganzes Buch lesen, damit sie es schaffen, ab und zu das Handy auszustellen? Die Antwort lautet zum Glück: Nein.
lika.
Miriam Meckel: Das Glück der Unerreichbarkeit. Murmann. 18 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Dass sich dermaßen "authentisch" über das Problem des Kommunikations-Overkills schreiben lässt, hätte Rezensent Stephan Russ-Mohl gar nicht für möglich gehalten. Neugierig liest er die selbstkritischen Ausführungen der Autorin über ihren Weg hin zum "Glück der Unerreichbarkeit". Dass die umtriebige Publizistikprofessorin Miriam Meckel sich mit diesem Buch auch selbst therapiert, hat der Rezensent zum Glück dennoch kaum bemerkt. Stattdessen erfährt er nicht nur die Grundeinsichten der kommunkativ geforderten Autorin, sondern auch die "wissenschaftlichen Daten und Erkenntnisse" zum Thema. Ergänzungsbedürfig erscheint ihm der kulturkritische Teil des Bandes. Ein "Namedropping", meint er, das für den aufgeklärten Zeitgenossen nichts Neues birgt. Gerne dagegen nimmt er den ein oder anderen "pragmatischen Ratschlag" der Autorin entgegen, wie sich die "Kommunikationsfalle" umschiffen lässt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH