"Die alte Rosalie und das Meer." oder
Auf zu neuen Ufern oder
„Kopf aus, Meer an“ oder
Einfach raffiniert
"Durch dich erlebe ich die Insel intensiver, als ich es mir erträumt habe."
Das trifft auch auf mich zu. Ich hatte mir diese Geschichte schon nach dem Lesen des Klappentextes sehr schön
vorgestellt, aber sie übertraf sogar noch meine Erwartungen.
""Auf der Insel denkt man immer,…mehr"Die alte Rosalie und das Meer." oder
Auf zu neuen Ufern oder
„Kopf aus, Meer an“ oder
Einfach raffiniert
"Durch dich erlebe ich die Insel intensiver, als ich es mir erträumt habe."
Das trifft auch auf mich zu. Ich hatte mir diese Geschichte schon nach dem Lesen des Klappentextes sehr schön vorgestellt, aber sie übertraf sogar noch meine Erwartungen.
""Auf der Insel denkt man immer, jetzt hab ich das Schönste erlebt, und wird jedes Mal von Neuem überrascht.""
So erging es mir auch beim Lesen.
Jette Jacobson spielt äußerst gekonnt mit allerlei reizvollen Gegensätzen, die der Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre verleihen, zu der das Lokalkolorit mit den Einheimischen und den vielen Zugezogenen und deren jeweiligen Dialekten beiträgt.
Die liebevoll ausgearbeiteten menschlichen und tierischen Charaktere sind individuell und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Rosalie (51 Jahre) ist entschlussfreudig und zu Beginn der Geschichte auf der einen Seite sehr konsequent darin, sich selbst Grenzen zu setzen, aber auf der anderen Seite nicht konsequent genug, wenn es darum geht, anderen ihre Grenzen aufzuzeigen.
Ihre persönliche Entwicklung dank eines Minijobs, der die Weichen in ihrem Leben neu stellt, wird sehr gut nachvollziehbar geschildert.
Rosalies Suche nach einem neuen, erfüllenden Lebensinhalt gestaltet sich ereignisreich. Das Schicksal spielt ihr mit einer „Vertrauensübung“ sehr vielversprechende Karten zu.
Nachdem sie ihren Traum von Familie ausgelebt hat, bricht sich ihr bisher unterdrückter Traum nach beruflicher Verwirklichung Bahn.
Zwei wichtige Frauen in ihrem Leben sind ihre Mutter Ulla (76 Jahre) und ihre beste Freundin Marion. Beide stehen mitten im Leben und genießen gemeinsame Zoom-Konferenzen zu einem digitalen Kaffeeklatsch, die sie »Absolut-wichtige-Mädelskonferenz« nennen. Sie verleihen ihr Mut und Kraft.
Dieser Zusammenhalt ist vorbildlich.
Apropos "vorbildlich", der detailreiche, bildhafte Schreibstil sorgt für bestes 3D-Kopfkino. Ich war mittendrin statt nur dabei und habe meinen Aufenthalt auf Amrum sehr genossen.
""Rüm Hart, Klaar Kimming"" - ""Das ist eine Friesische Lebensweisheit."" - ""Großes Herz und weiter Horizont bedeutet es in etwa.""
Am Ende entfuhr mir ein tiefer Seufzer oder wie Rosalie es so treffend bezeichnet ein "Schöner-geht-nicht mehr-Ausatmen". Dieser Roman entläßt mich mit einem Gefühl von Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten in Hülle und Fülle in den Alltag.
Zudem kredenzt uns die Autorin ein Rezept für die Tote Tante zum Nachgenießen.
Ich bin dem Nordseecharme dieser Geschichte vollends erlegen.
Die tief empfundene Freude und die positive Energie sind äußerst wohltuend.
Genießt diese ganz besondere Auszeit!