Das Goethe-Institut ist eine bisher wenig beschriebene Organisation. Diese Untersuchung versucht, die Einflüsse auf seinen Wandel seit dem Regierungswechsel 1998 zu analysieren. Die offensichtlichsten Veränderungen waren durch Sparzwänge und Institutsschließungen geprägt. Reformen im Inneren sind nicht immer ebenso offenkundig. Neben dem finanziellen Druck üben institutionelle Umwelten bestehend aus anderen Organisationen, wie dem Staat, geopolitischen Gegebenheiten usw. einen entscheidenden Einfluss auf die sich wandelnden organisationalen Strukturen aus. Die zunehmende Mittelknappheit zwingt das Goethe-Institut, nach einer erneuerten Legitimation gegenüber seinen Geldgebern, Kunden und der Öffentlichkeit zu suchen. Mit Hilfe der Kombination zweier Theorievarianten des Neo-Institutionalismus werden die institutionellen Einflüsse auf den Wandel analysiert und ihre Auswirkungen auf den drei Führungsebenen Zentrale, Region und Lokal aufgezeigt. So zeigt sich, ob von oben eingeleitete Reformen durchsetzbar sind, und ob das Goethe- Institut trotz der prekären ökonomischen Situation des Staates in der Lage ist, die benötigte Legitimation zu erhalten.