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Menschen, die das Gras wachsen hören, sind keine Traumtänzer oder Überempfindliche, die sich einbilden, was gar nicht da ist - im Gegenteil: Diejenigen, die ihre Sinne schärfen, die eins sind mit ihrem Körper, sind offen, neugierig und feinfühlig. Luisa Francia beschreibt die spirituellen Fähigkeiten des Körpers und zeigt ungewöhnliche Möglichkeiten, die Sinne zu schärfen und mit den Dingen um uns in Kontakt zu treten. Spielerisch bring sie uns zurück zu unseren Wurzeln und bietet Nahrung für die Seele.

Produktbeschreibung
Menschen, die das Gras wachsen hören, sind keine Traumtänzer oder Überempfindliche, die sich einbilden, was gar nicht da ist - im Gegenteil: Diejenigen, die ihre Sinne schärfen, die eins sind mit ihrem Körper, sind offen, neugierig und feinfühlig.
Luisa Francia beschreibt die spirituellen Fähigkeiten des Körpers und zeigt ungewöhnliche Möglichkeiten, die Sinne zu schärfen und mit den Dingen um uns in Kontakt zu treten. Spielerisch bring sie uns zurück zu unseren Wurzeln und bietet Nahrung für die Seele.
Autorenporträt
Francia, LuisaLuisa Franca ist Magierin und außerdem Schriftstellerin, Journalistin, Mutter, Dichterin, Sängerin, Drehbuchautorin und Fotografin. Luisa Franca ging nach Afrika, Indien, Nepal und Tibet, um Heilrituale und Schamanismus zu erforschen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.12.2008

DAS HÖRBUCH
Braut der Bohnenranke
Ein Hörspiel belauscht die Pflanzenwelt
Am Anfang stand eine Vision: Madame Asch erblickte sich selbst, es war während einer Séance, in inniger Vereinigung mit einer Bohnenranke. Bräutlich gekleidet, so heißt es, wurde sie von der Pflanze durchwachsen und nach und nach „gleichermaßen emporgehoben, einem unbestimmten, sehnsuchtserfüllten Himmel entgegen”.
Fortan beredete sie die Schößlinge in ihrem Garten, ihr zuzuwachsen und sie zu umschlingen. Sterben wollte sie in keinen anderen Armen als denen ihrer Gartenbohne. Als dies im Jahr 1908 dann auch geschah, hinterließ sie ihr Vermögen einem zu gründenden Institut zur Erforschung und Pflege pflanzlich-menschlicher Beziehungsgeflechte.
Eine Eukalyptussekunde
Zum Jubiläum, 100 Jahre später, würdigt die „Künstlerische Forschungsgruppe” Liquid Penguin Ensemble in einem Hörstück nun die Arbeit des „biolingua instituts”. 100 Jahre allerdings sind, das muss gleich gesagt werden, im Hinblick auf den Untersuchungsgegenstand, ein eher zu vernachlässigender Zeitraum.
Denn Pflanzen, soviel steht fest, kommunizieren in einem weitaus gemächlicheren Tempo als unsereiner. Eine Eukalyptussekunde etwa entspricht, wie man erfährt, achtzehn menschlichen Minuten. Darum bereitet sich Dr. Jana Clusius auch gleich auf einen mehrjährigen Forschungsaufenthalt in den Eukalyptuswäldern Tasmaniens vor.
Erst aber absolviert sie ein hartes Trainingsprogramm. Dazu gehört, die eigene Sprechgeschwindigkeit der der Bäume anzupassen und dabei die Worte zu dehnen, dass sie zu einer unendlich langsamen Litanei sich strecken. Das bedarf einiger Ausdauer und auch großer Stimmbeherrschung. Als ehemaliger Opernsängerin fällt Dr. Clusius ihre Aufgabe jedoch relativ leicht.
Auch andere Institutsangestellte kommen zu Wort, berichten von den Versuchen, auf Pflanzenfrequenz zu senden, von an Bäumen angebrachten Elektronen, vom Hörzeitraffer und von Experimenten, bei denen es darum geht, ob eine Pflanze, die dauerhaft beschallt wird, sich zum Orgelton hinwendet oder ihm die kalte Rinde zeigt.
Nicht nur quantitativ, auch qualitativ werden die Reaktionen der Pflanze auf menschliche Kommunikationsversuche unter die Lupe genommen: Dramatik der Form, Dynamik, Feinheit und Komplexität sind nur einige der Kriterien, nach denen eine Expertenkommission aus Künstlern und Tänzern, die dem ungeübten Auge als bloßes Wachstum erscheinenden Äußerungen bewertet.
Das Institut verfügt zudem über ein großes Archiv von Fallbeispielen menschlich-pflanzlicher Kommunikation. So ist etwa der Fall eines Mannes dokumentiert, der durch stetige Auseinandersetzung mit seinen Pflanzen sich ihrem Wahrnehmungstempo derart angepasst hat, dass sein Herz irgendwann nur noch zwei Mal pro Minute schlug. Flüchtige Küsse, so wird berichtet, spürte er gar nicht mehr, leidenschaftliche hingegen erwiderte er erst nach Stunden. Der Anblick einer erblühenden Pflanze wurde für ihn allmählich zu einem überwältigenden Sinneseindruck, so dass er sich ihm „mit seinen 154 Jahren nicht mehr allzu oft aussetzen wollte”.
Knacken und Scharren
Eine ähnliche, wenn auch nicht so vielfältige und umfassende Untersuchung der Pflanzensprachen hat der englische Hörspielmacher Gregory Whitehead mit „The Language of Trees” schon vor einigen Jahren vorgenommen. Der feine Witz und die überzeugende Klangsprache voll klockernder, knackender, pingender, knisternder und scharrender Geräusche aber machen „Gras wachsen hören” zu einem ganz eigenen und sehr zu Recht mit dem ARD-Hörspielpreis 2008 ausgezeichneten Vergnügen. Dass es nun in der neuen Edition des Saarländischen Rundfunks erschienen ist, entlockt auch, so meinen wir zu vernehmen, einem fernen Rieseneukalyptus ein wohlwollendes Ächzen. TOBIAS LEHMKUHL
LIQUID PENGUIN ENSEMBLE: Gras wachsen hören. Das biolingua institut wird 100 Jahre alt. Mit Katharina Bihler, Stefan Scheib u.a. SR 2 Edition Nr. 1, Saarbrücken 2008. 1 CD, 63 Minuten, 13 Euro. Zu beziehen unter: www.liquidpenguin.de
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Francia ist die einzige ernst zu nehmende Magierin. Der Spiegel