Packend, klug, existenziell
Jonas ist Tourist in einer Todeszone, er nimmt an einer Expedition zum Gipfel des Mount Everest teil. Während des qualvollen Aufstiegs hängt er seinen Erinnerungen nach. An seine wilde Kindheit, an das grausame Schicksal seines Bruders Mike, an seine endlosen Reisen nach Havanna, Tokio, Jerusalem und Oslo. Und schließlich an die magische Begegnung mit Marie, seiner großen Liebe, die sein ganzes Leben verändert hat. Thomas Glavinics Roman ist eine Expedition ins Ungewisse - ein unvergleichliches Buch, packend und verstörend zugleich, von einer enormen Suggestivkraft. Und ein Buch der Liebe.
Jonas ist Tourist in einer Todeszone, er nimmt an einer Expedition zum Gipfel des Mount Everest teil. Während des qualvollen Aufstiegs hängt er seinen Erinnerungen nach. An seine wilde Kindheit, an das grausame Schicksal seines Bruders Mike, an seine endlosen Reisen nach Havanna, Tokio, Jerusalem und Oslo. Und schließlich an die magische Begegnung mit Marie, seiner großen Liebe, die sein ganzes Leben verändert hat. Thomas Glavinics Roman ist eine Expedition ins Ungewisse - ein unvergleichliches Buch, packend und verstörend zugleich, von einer enormen Suggestivkraft. Und ein Buch der Liebe.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.05.2015NEUE TASCHENBÜCHER
Aufbruch
in die Todeszone
Bei Thomas Glavinic ist immer alles over the top: die Story, die Figuren, die Sprache. Der Held des Romans „Das größere Wunder“ heißt erneut Jonas – wie schon in „Die Arbeit der Nacht“ und „Das Leben der Wünsche“. Diesmal ist Jonas Expeditionsteilnehmer und muss
machen, was richtige Männer an einem bestimmten Punkt ihres Lebens machen müssen. Sie müssen „aufi“, wenn der Berg ruft. Der Mount Everest ist das Ziel, darunter – klar –macht es Glavinic nicht.
Das Buch kommt als mäandernde Rede daher, vom Weltgebäude herab – Elemente des Entwicklungsromans und des Märchens inbegriffen. Dort, wo die Luft so verdammt dünn ist, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Jonas schleppt sich den Berg hinauf.
Zugleich denkt er an sein Leben zurück: Auf eine kaputte Kindheit folgten Reichtum und Reisen, Einsamkeit und Leere, dann die große Liebe. Natürlich kompliziert und unglücklich und letztlich der Anlass für den Aufbruch in die Todeszone: „Ich gehe hoch. Ich besteige den Mount Everest. Was auf mich wartet, weiß ich nicht, doch es ist etwas Großes. All das hier ist groß. All das hier kann jeden Moment vorbei sein.“ FLORIAN WELLE
Thomas Glavinic: Das größere Wunder. dtv, München 2015.
524 Seiten, 11,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Aufbruch
in die Todeszone
Bei Thomas Glavinic ist immer alles over the top: die Story, die Figuren, die Sprache. Der Held des Romans „Das größere Wunder“ heißt erneut Jonas – wie schon in „Die Arbeit der Nacht“ und „Das Leben der Wünsche“. Diesmal ist Jonas Expeditionsteilnehmer und muss
machen, was richtige Männer an einem bestimmten Punkt ihres Lebens machen müssen. Sie müssen „aufi“, wenn der Berg ruft. Der Mount Everest ist das Ziel, darunter – klar –macht es Glavinic nicht.
Das Buch kommt als mäandernde Rede daher, vom Weltgebäude herab – Elemente des Entwicklungsromans und des Märchens inbegriffen. Dort, wo die Luft so verdammt dünn ist, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Jonas schleppt sich den Berg hinauf.
Zugleich denkt er an sein Leben zurück: Auf eine kaputte Kindheit folgten Reichtum und Reisen, Einsamkeit und Leere, dann die große Liebe. Natürlich kompliziert und unglücklich und letztlich der Anlass für den Aufbruch in die Todeszone: „Ich gehe hoch. Ich besteige den Mount Everest. Was auf mich wartet, weiß ich nicht, doch es ist etwas Großes. All das hier ist groß. All das hier kann jeden Moment vorbei sein.“ FLORIAN WELLE
Thomas Glavinic: Das größere Wunder. dtv, München 2015.
524 Seiten, 11,90 Euro.
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Es ist Entwicklungsroman, Coming-Of-Age-Geschichte, Mysterythriller, Familientragödie, Mafia-Krimi und Bergsteiger-Drama, vor allem aber erzählt es von der einzig wirklich wichtigen Sache, der Liebe. Kurier 20200712