Die, die alles dekonstruiert hat, die Postmoderne, soll dekonstruiert werden. Weil sie mit ihrem Vorgehen dabei ist, ihre eigene Kultur auszulöschen. So Alexander Dagin, der in diesem Buch anmahnt, dass der Westen als eine der möglichen Zivilisationen nicht das Recht habe, seine Sicht auf alle
anderen Völker zu übertragen. „Die Abschaffungskultur (die LGBT+, BLM und feministische Tendenzen…mehrDie, die alles dekonstruiert hat, die Postmoderne, soll dekonstruiert werden. Weil sie mit ihrem Vorgehen dabei ist, ihre eigene Kultur auszulöschen. So Alexander Dagin, der in diesem Buch anmahnt, dass der Westen als eine der möglichen Zivilisationen nicht das Recht habe, seine Sicht auf alle anderen Völker zu übertragen. „Die Abschaffungskultur (die LGBT+, BLM und feministische Tendenzen einschließt) ist wie ein Aufruf zur Abschaffung aller anderen Arten von Kultur. Es ist der Völkermord an der westlichen Kultur.“
So sieht Dagin den Liberalismus in seiner aktuellen Ausprägung als ein Verbrechen gegen die Menschheit - schlimmer als Faschismus und Kommunismus. Nicht also die offene Gesellschaft und ihre Feinde, sondern verschiedene Gesellschaften, die sich in einer multipolaren Welt gegenseitig respektieren, ist sein Ziel für das Funktionieren eine Vielzahl von Zivilisationen.
Russland steht auf den Füßen einer mongolisch geprägten Zentralverwaltung und den christlichen Konzepten des byzantinischen Reiches. Die Verirrung des Kommunismus habe gezeigt, dass es richtig ist, an die ehemalige Größe des russischen Reiches anzuknüpfen, ohne jedoch Größe an sich als Wert zu sehen. Man möchte in Ruhe die eigene Kultur leben, nicht vom westlich dekadenten Liberalismus überrollt werden.
Global denkende Unternehmen und Präsidenten/Kanzler wollen einen unipolare Welt, in der sich alle Menschen gleich verhalten und entsprechend mit Produkten versorgt werden können. Dugin lehnt das ab und fordert jeder Kultur, jeder Nation die Anerkennung ihrer eigenen Wahl und Traditionen. Er sieht den Versuch einer weltweiten Diktatur der liberal-kapitalistischen Eliten, gegen die sich Russland stellt.
Dugin formuliert das große Kontra gegen Antichristen und alle völlig enthemmten Spielarten des westlichen Liberalismus, er möchte wertvolle Traditionen bewahren und den wahren Reichtum der menschlichen Vielfalt wieder aufleben lassen, in Kooperation und Toleranz. Dabei sieht er Russland zunächst als ein Gebiet mit eigener Kultur und Traditionen, die sich nicht per se in den Werten des Westens wiederfinden möchte.
Viele Aspekte kann ich nachempfinden und sehe sie als ein großes Damoklesschwert am Himmel von Menschen im liberalen Westen, die auch nicht den geringsten Zweifel an ihrem Vorgehen haben. Sie meinen die Menschheit mit ihren Sichtweisen von Menschenrechten und Demokratie beglücken zu müssen und allen das westliche Wertesystem aufzuzwingen. Dies ging schon im arabischen Frühling völlig schief und wird auch in Zukunft an seine Grenzen stoßen.
Dugin meint, dass der Kapitalismus schuld war am Sklavenhandel und der Ausbeutung von Menschen. Es mag in Teilen zutreffen, nicht aber zur Gänze. Auch religiöse Einstellungen spielten eine Rolle und leider hat es Sklaven in fast allen Gesellschaften gegeben, bis zum heutigen Tag. Der liberale Westen, d.h. die englische Demokratie hat die Sklaverei für Europa angegriffen und beendet. Eine einzigartige Leistung von Freiheit und Menschenrechten.
Das Buch zu lesen, war für mich eine Art von Schock. Der liberale Mensch aus dem Westen wird darin als Faschist beschrieben, der Bürgerkrieg schürt, für soziale Ungerechtigkeit sorgt sowie Besatzung, Kolonisierung und Entmenschlichung ausübt. Gerade, weil er es gut meint, aber nicht jeder andere dieses Gute als Gut ansieht, sondern als das Gegenteil seiner Kultur.
Die politische Theorie von Dugin sieht eine Rückkehr zur Erde vor, „das heißt, die Rückkehr zu den Menschen, die Rückkehr zu den Ursprüngen, die Rückkehr zu den Quellen.“ Seiner Ansicht nach sollten die Worte von Nietzsche Wirklichkeit werden: „Meine Brüder, bleibt der Erde treu.“ Der russische Mensch war nie ein Stadtmensch, er war meist seiner Scholle, seinem Land treu.
Hier sieht Dugin eine wichtige Komponente seiner politischen Theorie, die mit der gelebten Praxis des ländlich und bäuerlich russischen Menschen für ihn heute wieder seinen Anfang nimmt. Sie sind gerichtet gegen die sogenannten finalen Riten der westlich liberalen, städtischen Welt, als da wären: Schwulenparaden, BLM-Aufstände, Gendersprache, imperialistische LGBT+Angriffe, Regenbogenflaggen an Regierungsgebäuden, Aufstände des wilden Feminismus etc.
„Unser Imperium ist 1991 gefallen. Heute sind sie (die Globalsten) an der Reihe. Und es ist unsere Pflicht, als völlig souveräne und unabhängige geopolitische Einheit in die Geschichte zurückzukehren.“ (Letzter Satz dieses vor dem Ukraine Krieg erschienenen Buches).